Open Access BASE2018

Die Freiburg-Colmar-Bahn

Abstract

Zwischen Freiburg und Colmar wurde 1878 eine direkte Zugverbindung eröffnet. Mit kürzeren, kriegsbedingten Unterbrechungen, verkehrten die Züge zwischen den beiden Städten über die Eisenbahnbrücke bei Breisach bis 1945. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese erstmals im Oktober 1939 von französische Truppen zerstört, umgehend aber von deutschen Pionieren wiederaufgebaut. Anfang 1945 war es dann umgekehrt die deutsche Wehrmacht, die bei ihrem Rückzug die Brücke sprengte. Auf deren Fundamenten wurde später dann die Autobrücke errichtet. Seitdem ist das Schienennetz an dieser Stelle unterbrochen, wobei die Linie Freiburg-Colmar die einzige grenzüberschreitende Verbindung am Oberrhein ist, die nach dem Krieg nicht wiederhergestellt wurde. Um dies zu ändern, bedarf es etwa 1 km neue Gleise sowie eine Brücke über den Rhein, entweder als Einbau in die Autobrücke oder als parallele Brücke. Nachdem hierzu bislang der politische Wille auf der französischen Seite fehlte, hat die bevorstehende Schließung des Atomkraftwerks Fessenheim jetzt eine Dynamik in Gang gesetzt. Um den Verlust an Arbeitsplätzen zu kompensieren, könnte z. B. ein grenzüberschreitender Gewerbepark für einen wirtschaftlichen Ausgleich sorgen. Hierfür wäre die Wiederherstellung der Bahnverbindung eine wichtige infrastrukturelle Voraussetzung, zugleich aber auch ein Projekt mit starkem Symbolcharakter für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

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