Open Access BASE2018

Republikanische Tugenden

Abstract

Die im Jahr 1898 verfassten Lebenserinnerungen des Bezirksarztes Hugo Wolf (1830–1900) aus Mosbach tragen den bezeichnend einschränkenden und im Anspruch ausgesprochen bescheidenen Titel Einiges aus meinem Leben. Auf einleitende Ausführungen über die Motive und die Ziele für die Niederschrift seiner Erinnerungen verzichtet der Autor. Es finden sich keine Floskeln der Bescheidenheit oder kokette Demutsadressen an den Leser, mit denen in Autobiografien gerne eröffnet wird: Warum man zum Beispiel trotz eines eher schmucklosen Lebens sich nun doch seinen Lebenserinnerungen gewidmet habe. Wolf bemüht weder seine Kinder, denen er Wegweisendes für die Zukunft anvertrauen will. Noch zielt er auf die Allgemeinheit, der die Lektüre der Erinnerungen in der zukünftigen Gestaltung des gesellschaftlichen oder politischen Lebens zum Vorteil gereichen könnte. Wolf reflektiert auch nicht über den Sinn oder die Grenzen autobiografischen Schreibens. Sein Bericht bleibt nüchtern, er schreibt Geschehenes – oder besser formuliert – Erinnertes auf. Und wie die Recherche ergibt: zwar nicht immer, aber meist doch recht zuverlässig und genau.

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