Open Access BASE2001

"Auf dieser trutzigen Burg im schönen bergischen Lande." Die Reichstagungen des Berufsstandes der deutschen Komponisten im Kontext der NS-Musikpolitik

Abstract

Als im Mai 1936 die erste Reichstagung des Berufsstandes der deutschen Komponisten auf Schloss Burg stattfand, war das - zumindest offiziell wichtigste - kulturpolitische Instrument der Nationalsozialisten, die Reichskulturkammer (RKK), zweieinhalb Jahre alt. [.] Ein herausragendes Ereignis war das Treffen kaum zu nennen [.]. [A]ußer dem Leiter der Reichsfachschaft der deutschen Komponisten [.] [war] wenig Komponistenprominenz anwesend [.]. In seiner Ansprache betont [der Reichskulturwalter] Hinkel die Bedeutung der Reichsmusikkammer (RMK) innerhalb der RKK, die "eines der wichtigsten Regimenter in der neuen kulturellen Front" sei [.], wie es im an die sogenannte "Kampfzeit" gemahnenden Sprachduktus heißt. Die drei Jahre der Nazi-Herrschaft werden – auch dies höchst charakteristisch - als Zeit der "Säuberung und Reinigung" bezeichnet [.]. Die RMK wird nämlich immer wieder mit dem Hinweis auf Krankheit bzw. Säuberung vom "Unreinen" legitimiert. "Gerade hinsichtlich der Reinigung fällt der Reichsmusikkammer eine überaus wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe zu", schreibt 1937 deren Präsident Peter Raabe und legt Wert auf die Forderung, jeder Stand müsse "auch dafür sorgen, daß er selbst sauber ist". (DIPF/Orig.)

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