Open Access BASE2000

Kernbereiche der ETH Zürich: Planungskommission der ETH Zürich

Abstract

Die Planungskommission der ETH Zürich (ETHZ) hat acht Kernbereiche der ETHZ identifiziert. Das Vorhaben hat zum Zweck, der Schulleitung Entscheidungsgrundlagen für die langfristige Planung der ETHZ bereitzustellen. Kernbereiche sind Bereiche von Gegenständen, denen sich Lehre, Forschung und wissenschaftliche Dienstleistung an der ETHZ schwergewichtig widmen oder in Zukunft widmen sollen. Sie werden inhaltlich definiert und sind weder neue Organisationseinheiten oder Vorläufer dazu, noch stellen sie Aggregierungen bisheriger Einheiten dar. Das Vorhaben wurde als Nutzwert-Analyse in vier Schritten durchgeführt: Etablierung eines Zielsystems, u.a. aufgrund einer Analyse bestehender Zielformulierungen Konzeption von Kernbereichen, u.a. aufgrund einer Analyse bestehender, informeller Interaktionsstrukturen innerhalb der ETHZ Bestimmung der Zielerträge und der Nutzwerte der Kernbereiche Schlussfolgerungen und Empfehlungen Das von der Planungskommission entwickelte Zielsystem für die ETHZ zeigt eine technisch-naturwissenschaftliche Hochschule mit einer leichten Priorität der Forschung gegenüber der Lehre. In der Forschung liegt der Akzent auf der Grundlagen- gegenüber der angewandten Forschung. In der Lehre wird sowohl disziplinäre Einzel- als auch interdisziplinäre Systemkompetenz angestrebt. Sowohl in der Lehre (v.a. Weiterbildung) als auch in der orientierten Forschung kommen der gesellschaftlichen Relevanz von Ingenieur- und Naturwissenschaften grosses Gewicht zu. Die Analyse der Interaktionsstrukturen an der ETHZ zeigt eine intensive, formal- strukturunabhängige innere Vernetzung der ETHZ. Nicht weniger beeindruckend ist auch die äussere Vernetzung der ETHZ mit externen Forschungsinstitutionen. Diese Vernetzungen stellen einen zentralen Reichtum dieser Hochschule dar. Weil die formale Struktur meist erst mit Verzögerung an die faktischen Strukturveränderungen des Hochschullebens angepasst wird, sind diese informellen Strukturen Hinweise auf zukünftig wichtig werdende Themen in Forschung und Lehre. Gleichzeitig ist ihr Vorhandensein eine wichtige Voraussetzung für die inhaltliche Weiterentwicklung der ETHZ. Als Ergebnis ihrer Analysen und Überlegungen bezeichnet die Planungskommission acht Kernbereiche, welche sowohl die besonderen Stärken der ETHZ (Triade Ingenieurwissenschaften / Naturwissenschaften / Sozial- und Geisteswissenschaften) als auch zukünftige Entwicklungen in den Umfeldern der ETHZ (Gesellschaft, Wirtschaft, Politik) reflektieren: Kernbereich 1: "Technisch-naturwissenschaftliche Grundlagen". Kernbereich 2: "Grundlagen sozio-technischer Systeme". Kernbereich 3: "Bau- und Infrastruktur-Systeme. Kernbereich 4: "Produktions-Systeme". Kernbereich 5: "Informations- und Kommunikations-Systeme". Kernbereich 6: "Biotechnologie, Gentechnologie, Neuroinformatik". Kernbereich 7: "Ernährungs- und Gesundheits-Systeme". Kernbereich 8: "Agrar-, Forst- und Umwelt-Systeme" Der Wert des Vorhabens "Kernbereiche der ETHZ" der Planungskommission ETHZ erschliesst sich in der Anwendung seiner Ergebnisse. Die Planungskommission er- kennt in den Kernbereichen zukunftsträchtige Gebiete von Gegenständen und Fragestellungen, für deren wissenschaftliche Bearbeitung die ETHZ als besonders geeignet erscheint. In den Kernbereichen verfügt die ETHZ über besonders grosse Erfolgspotentiale. In diesen Bereichen kann die ETHZ besonders wertvolle Beiträge zur Erreichung ihrer Zielsetzung leisten. Die ETHZ sollte deshalb in Zukunft die acht Kernbereiche als Grundlage zur Entscheidfindung in der langfristigen Planung der ETHZ heranziehen. Planungsentscheidungen dieser Art stehen in praktisch allen Bereichen des Hochschullebens an. In all diesen Fällen sollten bestehende Entscheidungsspielräume auf allen Stufen der ETHZ im Sinne einer verstärkten Ausrichtung auf die Kernbereiche ausgeschöpft werden. Wichtig scheint dabei die adäquate Interpretation und Verwendung der Aussagen des vorliegenden Vorhabens. Diese haben primär argumentativen Charakter. Falsch wäre es deshalb, allein daraus direkte Schlüsse etwa auf die Mittelverteilung zu ziehen. Sie sollten vielmehr im Rahmen eines auch andere Gesichtspunkte umfassen- den, diskursiven Prozesses verwendet werden. The planning commission of the ETH Zurich ( ETHZ) identifies eight core areas of the ETHZ. The main purpose of this project is to provide basics for long-term planning decision to the executive board of the ETHZ. Core areas are groups of topics, which are to be cultivated in education, research and scientific services within the ETHZ intensely. They are defined in content and are neither new organizational units or forerunner s of it nor they represent aggregated existing units. The project was carried out as a value benefit analysis in four steps: Establishing a target system (among other things due to an analysis of existing target formulations). Conception of core areas (among other things due to an analysis of existing, informal interaction structures within the ETHZ). Determination of the target yields and the benefit values in the core areas. Conclusions and recommendations. The target system developed by the planning commission for the ETHZ shows a technical and natural scientific university with an slight priority of research in relation to education. In research the accent is on the basic in relation to the applied research. In education both monodisciplinary single competence and interdisciplinary system competence are aimed. Both in education ( particularly further training) and in oriented research a large weight comes to the social relevance of engineer and natural sciences. The analysis of the interaction structures within the ETHZ shows an intensive internal networking independent from formal structures. Not less impressing is also the outside networking of the ETHZ with external research institutions. This networking represent a central wealth of this university. Because the form al structure is usually only adapted with time lag to the actual structural changes of the university life, these informal structures are referring to topics in research and education of future importance. Their presence is an major prerequisite for the development of the contents of the ETHZ . As a result of its analyses and considerations the planning commission call s eight core areas, which reflect both the special strengths of the ETHZ ( triad " engineering sciences / natural sciences / social sciences and humanities" ) and future developments in the context of the ETHZ (society, economics, politics). Core area 1: "technical-scientific basics". Core area 2: "basics of socio-technological systems". Core area 3: "building and infrastructure systems". Core area 4: "production systems". Core area 5: "information and communication systems". Core area 6: "biotechnology, genetic engineering, neuroinformatics". Core area 7: "nutrition and health systems". Core area 8: "agrarian, forest and environmental systems". The full value of the project of "core areas of the ETHZ " is only opened in the application of its results. The planning commission consider s the core areas as promising areas of topics and questions, for w hose scientific handling the ETHZ appear s as particularly suitable. Within the core areas the ETHZ has particularly large success potentials. Within these areas the ETHZ can make particularly valuable contributions for reaching its main objectives. Therefore one should consult the eight core areas as basis for decision making in the long- term planning of the ETHZ. Planning decisions of this type are to be made within practically all areas of the university life. In the sense of an intensified adjustment on the core areas existing scopes for decision should be exhausted on al l levels of the ETHZ. The predicates of the present project have a primarily argumentative character. An adequate interpretation and use of it seem to be important. Therefore it would be wrong to conclude from them direct conclusions on the fund distribution. They should be used rather in the context of a discursive process including al so other criteria.

Sprachen

Deutsch

Verlag

ETH, IVT Institut für Verkehrsplanung, Transporttechnik, Strassen- und Eisenbahnbau

DOI

10.3929/ethz-a-004232337

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