Open Access BASE2005

Appeasement und Propaganda, 1938-1940 : Chamberlains Aussenpolitik zwischen NS-Regierung und deutschem Volk

Abstract

Defence date: 4 July 2005 ; Examining Board: Prof. Lothar Kettennacher, German Histroical Institute London ; Prof. Klemens von Klemperer, Smith College, Northhampton, Massachusetts ; Prof. Alan S. Milward, Cabinet Office, London (Supervisor) ; Prof. Pascaline Winand, European University Institute, Florence ; First made available online on 29 May 2014. ; Diese Arbeit befaßt sich mit einem noch weitgehend unbekannten Aspekt der Appeasement-Politik: mit Chamberlains Propaganda gegenüber der deutschen Bevölkerung zwischen dem Münchener Abkommen vom September 1938 und der alliierten Niederlage in Norwegen im April 1940. Anhand umfangreicher und größtenteils unveröffentlichter Quellen aus britischen und deutschen Archiven werden erstmalig die institutionellen Rahmenbedingungen und inhaltlichen Entwicklungen der britischen Deutschlandpropaganda im Detail rekonstruiert. Zugleich wird die Propagandakampagne in den größeren Rahmen von Chamberlains Appeasement-Politik eingebettet Dieser methodische Ansatz, der zwischen den traditionell getrennten Bereichen der Propagandaforschung und Diplomatiegeschichte zu vermitteln versucht, eröffnet neue Perspektiven und führt zu Erkenntnissen, die die bisherige Forschung in vielerlei Hinsicht ergänzen bzw. revidieren. Institutionell zeigt sich die britische Propagandakampagne gegen das Dritte Reich als ein komplexer Prozeß, in den sämtliche Entscheidungsebenen der britischen Außenpolitik, die britischen Geheimdienste und die Rundfunkgesellschaft BBC involviert waren. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt der Untersuchung auf einer Rekonstruktion des britischen Bildes vom deutschen Volk und seines Verhältnisses zum Nationalsozialismus sowie - daran anknüpfend - in der Analyse der Propagandastrategien und -konzepte, welche die britische Regierung als geeignet betrachtete, den Widerstand der Deutschen gegen Hitlers Außenpolitik zu schüren bzw. einen Regimewechsel im Dritten Reich herbeizuführen. Als Bezugsrahmen ist dabei nicht nur die britische Außenpolitik auf diplomatischer Ebene ständig präsent, zu deren Unterstützung die Propaganda betrieben wurde, sondern auch die nationalsozialistische Propaganda, deren Widerlegung eines der Hauptziele der britischen Propagandakampagne war.

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.