Open Access BASE2017

Rezension: "Geschichte als Politik: Der deutsch-polnische Historikerdialog im 20. Jahrhundert" / Stefan Guth. München: De Gruyter Oldenbourg, 2015. ISBN: 9783110346114

Abstract

Es ist der Berner Historiker Stefan Guth, der sich in seiner Dissertationsschrift der schwierigen Aufgabe stellte, die wechselhafte Beziehungsgeschichte beider nationaler Historiographien über Generationsgrenzen und die tiefgreifenden politischen Zäsuren des letzten Jahrhunderts hinweg zu synthetisieren. Die mit dem Klaus-Mehnert-Preis der DGO ausgezeichnete Arbeit lässt kaum Raum für wesentliche inhaltliche Kritik. Der Autor hat vielfältige Quellen wissenschaftlicher Institutionen, aber auch die Überlieferung von Ministerien und anderen regierungsamtlichen Stellen herangezogen, die zum Teil bislang kaum genutzt wurden. Guth kommt mit seiner Arbeit vor allem das Verdienst zu, eine erste Gesamtdarstellung des "deutsch-polnischen Historikerdialogs" vorgelegt zu haben, die von der Zwischenkriegszeit bis in die 1970er Jahre (bzw. im Falle der DDR bis in die 1980er Jahre) reicht. Dabei analysiert er die historiographischen Entwicklungen beiderseits der Oder in ihren jeweils eigenen inneren Dynamiken, arbeitet deren Spiegelung in den jeweils konkurrierenden Narrativen im Nachbarland heraus und zeichnet schließlich den Weg zu einer konstruktiveren Diskussionskultur im deutsch-polnischen Historikermilieu sachlich und kenntnisreich nach.

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