Open Access BASE1997

Interkulturelle Kommunikation als wissenschaftliches Lehr- und Forschungsgebiet

Abstract

Im Sommersemester 1997 startete das Sprachenzentrum der TFH Wildau eine Vortrags- und Diskussionsreihe unter dem Namen "Interkulturelle Kommunikation" (IK). Im Rahmen dieser Veranstaltungen soll unseren Studenten in Ergänzung zum Sprachunterricht die Möglichkeit geboten werden, Wissenswertes über andere Länder und ihre Kultur bereits während des Studiums an der Hochschule zu erfahren bzw. sich über ihre eigenen Erfahrungen im Ausland (z. B. im Praktikumssemester) auszutauschen. Es fanden schon Vorträge über China, Polen, Rußland, die USA, England, Irland, Korea, Japan und Kuba statt. Auf dem Programm des kommenden Semesters stehen weitere Beiträge über Frankreich, Spanien und andere Länder. Die Thematik der Vorträge reicht vom chinesischen Konfuzianismus über den politischen Konflikt in Irland, polnische Höflichkeitsetikette, deutsch-amerikanische Klischees auf beiden Seiten bis zur Problematik kultureller Mißverständnisse im allgemeinen. In den meisten Vorträgen wird auch dem fremdkulturellen Alltag ein gebührender Platz eingeräumt. Im Wintersemester 1997/98 wird die Vortragsreihe im gleichen Veranstaltungsrahmen weitergeführt. Parallel dazu soll für Studenten des Studiengangs Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt "Internationales Marketing" ein Seminar zum Thema IK angeboten werden. Im Seminar geht es um solche Fragen der IK, mit denen man bei einem intensiveren Kontakt mit Vertretern anderer Kulturen bzw. bei einem längeren (nicht touristischen) Aufenthalt in einer fremdkulturellen Umgebung unvermeidlich konfrontiert wird. Eine Auseinandersetzung mit diesen sog. "Begleiterscheinungen" ist erforderlich, wenn die Kommunikation zu einem positiven Ergebnis (in welcher Form auch immer!) führen soll. Es werden also Themen behandelt wie Kulturschock und Kulturkonflikt, Stereotyp und Vorurteil, das Fremde und das Eigene, kulturelle Relativität der Wirklichkeit und Werte, Geschlechterrolle im Kulturvergleich sowie Begriffe wie Zeit, Raum, Symbol und Regel als soziale Kategorien werden erörtert. In Vorbereitung des Seminars ist im Sprachenzentrum bereits eine Bibliographie zur IK zusammengestellt worden, die Anfertigung einiger Reader für Studenten wird folgen. Während also den Schwerpunkt der Vortragsreihe die Vermittlung von Wissen und Anschauung über fremde Kulturen bildet, soll das Seminar einen Schritt weiter gehen und die Entwicklung der interkulturellen Handlungskompetenz fördern. Von "Förderung interkultureller Handlungskompetenz" wird deshalb gesprochen, weil davon ausgegangen wird, daß jeder Mensch grundsätzlich die Fähigkeit besitzt, fremde Kulturen verstehen zu lernen. Ziel des Seminars ist es, dieses Potential bewußt zu machen, zu verstärken und seinen Einsatz zu trainieren.

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.