Open Access BASE2002

Vom Persönlichen zum Allgemeinen: Diskursivität und Repräsentativität in Interviews ; From Personal to General: Discursivity and Representativity in Interviews ; De lo personal a lo general: Discursividad y representatividad en las entrevistas

Abstract

Interviews sind in einigen Disziplinen der qualitativen Sozialforschung nicht gern gesehen, weil sie als "künstlich", aufwändig und "wenig repräsentativ" gelten. Der Artikel erörtert die Möglichkeiten, diese Nachteile mit einem konsequent diskursanalytischen Ansatz zu "Tugenden" zu machen: Wie lassen sich Interviewtexte im Hinblick auf übergeordnete Diskurszusammenhänge analysieren und damit zu über das einzelne Interview hinausweisenden Verallgemeinerungen heranziehen? Eine zentrale Rolle spielen dabei die Konzepte "Prototyp" und "Position", mit deren Hilfe die Repräsentativität des Datenmaterials gewährleistet werden kann. Voraussetzung dafür ist allerdings zunächst ein Blick auf die kommunikativen Aspekte in Interviews: Welchen Einfluss hat die Interviewsituation auf das Diskursverhalten der Interviewten? Wie verhalten sich die situativen Faktoren und die kommunikative Situation im Interview zu den übergeordneten Diskurszusammenhängen? Diese Fragen werden einerseits allgemein theoretisch und methodologisch diskutiert, zum anderen aber anhand von Beispielen aus Interviews zum Thema "deutsche Identität" auch in der praktischen Anwendung illustriert. Diese Interviews wurden 1995/96 im Rahmen einer 20-monatigen ethnologischen Feldforschung in Berlin mit führenden Politiker(inne)n, Journalist(inn)en und Kulturschaffenden durchgeführt. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0203233 ; In some disciplines of qualitative social research, interviews are not very popular because they are seen as artificial, time consuming and not quite representative. The article explores the possibilities to transform these disadvantages into "virtues" with the help of a consistent discursive approach: How can interview texts be analyzed with regard to overarching discourse contexts, and thus be used for generalizations going beyond the single interview? A central role is played by the concepts of "prototype" and "position" which help to guarantee a specific representativity of the data material. One necessary preliminary step is to look at the ...

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