Open Access BASE2017

Die Massenmedien im Leben der Schüler. Ergebnisse einer Untersuchung im Kanton Zürich ; The Mass Media In The Lives Of Schoolchildren. Results Of A Study In The Canton Of Zurich

Abstract

Obwohl die Massenmedien, davon insbesondere das Fernsehen, allem Anschein nach eine zentrale Stellung im Leben der heutigen Schüler einnehmen, hat man bis jetzt in Deutschland und der Schweiz kaum wissenschaftlich untersucht, warum sie die Massenmedien so intensiv nutzen und mit welchen Folgen. Die Diskussion um Einfluss und Funktionen der verschiedenen Medien auf die Jugendlichen im Spannungsfeld der Sozialisationsinstanzen Schule, Familie und Kameraden wird vielmehr vorwiegend von engagierten Laien geführt, die entsprechend ihrer Aktivität für Schule, Kirche, Politik, Wirtschaft oder für den Medienbereich selber von Vorurteilen nicht frei sind und überdies allzuoft einseitig nur das Leitmedium Fernsehen anvisieren. Von den Eltern wiederum werden die Massenmedien aufgrund alltagsweltlicher Vorstellungen über direkte Medienwirkungen oft negativ bewertet; auf den eigenen Medienkonsum wollen und können sie aber nicht verzichten und laufen so Gefahr, auf ihre Kinder unglaubwürdig zu wirken. Für Pädagogen und Lehrer als Vertreter des offiziellen Bildungssystems mit entsprechenden Normen und Wertvorstellungen stellen schliesslich die Medien insofern eine Bedrohung dar, als diese alternative oder sogar gegensätzliche Sozialisationsinhalte anbieten, die dem Schüler zudem oft attraktiver scheinen als der Schulstoff. Weil also insgesamt das eigene Verhältnis zu den Massenmedien ambivalent ist, fordert man denn auch von der Wissenschaft immer wieder Verhaltensanweisungen und praktische Rezepte, ja, verlangt von ihr eine klare Auskunft bezüglich der globalen Frage: Sind die Medien gut oder schlecht für die Schulkinder? ; Although the mass media, especially television, seem to occupy a central position in the lives of today's schoolchildren, there has so far been little scientific research in Germany and Switzerland on why they use the mass media so intensively and with what consequences. The discussion about the influence and functions of the various media on young people in the field of tension between the socialisation instances of school, family and comrades is rather conducted mainly by committed laypersons who are not free of prejudices according to their activity for school, church, politics, economy or for the media sector itself and who, moreover, all too often one-sidedly target only the leading medium of television. Parents, on the other hand, often evaluate the mass media negatively due to everyday ideas about the direct effects of the media; however, they do not want to and cannot do without their own media consumption and thus run the risk of appearing untrustworthy to their children. Finally, for educators and teachers as representatives of the official education system with its corresponding norms and values, the media pose a threat in that they offer alternative or even contradictory socialisation content that often seems more attractive to the pupil than the school material. Because one's own relationship to the mass media is ambivalent, science is repeatedly called upon to give instructions and practical recipes, and even to provide clear information on the global question: Are the media good or bad for schoolchildren?

Sprachen

Deutsch

Verlag

Zeitschrift MedienPädagogik, Sektion Medienpädagogik (DGfE)

DOI

10.21240/mpaed/retro/2017.08.23.X

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