Open Access BASE2016

»In our case it was rather easy, because I have been the earner« – A study of parental division of labor focusing processes of traditionalization ; »Das war bei uns ganz einfach, weil ich war der Verdiener« – Elterliche Arbeitsteilung im Fokus von Traditionalisierungsprozessen

Abstract

A lot of things change at the transition to parenthood: not only many aspects of everyday life, but also concrete images of parenthood, or, motherhood and fatherhood respectively. Many couples show equality in division of labor today, but this often changes after the first child is born. Men are – following a traditional image of division of work – still responsible for wage labor, whereas women are responsible for household work. Even though the commitment to this arrangement is decreasing (Notz 2010), reality shows us that only a little has changed so far. Within an interview study we investigated whether partners implicitly or explicitly negotiate roles and division in advance. In our study we asked seven couples how they arranged work and responsibilities before and after the birth of their first child, as well as after the re-entry into work of both parents. Data were analyzed using content analysis. Almost all couples showed equal division of work when they had no child, this changed to some extent when the first child was born. The interviews exposed some interesting areas of conflict, for example when it comes to responsibility for household work, or regarding the question who would be going to stay at home with the child. Besides the demands of being at home with the child, several determining external factors seem to have a strong impact on the decision who is going to stay at home, at least when it comes to becoming a stay-at-home-father. ; Am Übergang zur Elternschaft ändern sich viele Aspekte konkreter Lebensgestaltung; Vorstellungen von Elternschaft, Mutterschaft und Vaterschaft konkretisieren sich. Wenngleich heute in vielen Partner_innenschaften eine egalitäre Aufgabenverteilung vorliegt, ändert sich dies oftmals mit der Geburt des ersten Kindes. Dem traditionellen Bild geschlechterhierarchischer Arbeitsteilung folgend sind Männer überwiegend für die Erwerbsarbeit, Frauen für die Hausarbeit zuständig. Und auch wenn die Zustimmung zu diesen Rollenbildern abnimmt (Notz 2010), zeigen sich in der Realität wenige bzw. langsame Veränderungen dieser Arbeitsteilung. Im Rahmen einer Interview-Studie untersuchten wir, welche impliziten und expliziten Aushandlungsprozesse in Bezug auf die (Traditionalisierung der) Arbeitsteilung von den Partner_innen berichtet werden. In vorliegender Studie wurden insgesamt sieben Paare danach befragt, wie sich vor der Geburt des ersten Kindes, in der ersten Zeit danach sowie nach Beendigung der Elternzeit, also zum Zeitpunkt des Wiedereinstiegs in den Beruf konkret die Arbeitsaufteilung (Erwerbsarbeit, Reproduktionsarbeit) gestaltete. Die Interview-Daten wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Es zeigte sich, dass fast alle Paare vor der Geburt des ersten Kindes eine egalitäre Arbeitsaufteilung aufwiesen, die sich nach der Geburt veränderte. Auf unterschiedliche Weise wurden in den Paarinterviews Konfliktfelder sichtbar, so etwa wenn es um die Zuständigkeit für den Bereich der Hausarbeit ging, oder auch bei der Frage danach, wer bei dem Kind zu Hause bleibt, also Elternzeit in Anspruch nimmt. Allgemein zeigt sich, dass neben dem Wunsch, beim Kind zu Hause zu sein, vor allem äußere Rahmenbedingungen einen wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen der befragten Eltern hatten, Karenz‑/Elternzeit in Anspruch zu nehmen und dies vor allem eine potenzielle Elternzeit des Vaters betraf.

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