Open Access BASE2012

«И впредь в Кремле колодников отнюдь держать не велеть»: эволюция отношения к заключенным в Москве в первой половине XVIII в. ; 'Von nun an sind im Kreml keine Sträflinge mehr zu halten': Vom Umgang mit Häftlingen in Moskau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Abstract

Ausgangspunkt der Untersuchungen des Autors ist eine wenig bekannte Maßnahme der russischen Regierung des Jahres 1752: die Verlegung des Sysknoj prikaz, der obersten Behörde für strafrechtliche Untersuchungen im Moskau des 18. Jahrhunderts, vom Roten Platz an den Rand der damaligen Stadt, dem – Kalužskij žitnyj dvor, wo Gefängnisanlagen so gebaut worden waren, dass "von der Straße weder das Gefängnis noch die Kasernen zu sehen seien". Zur selben Zeit wurde allen Moskauer Behörden, die auf dem Gebiet des Kremls und des Stadtteils Kitaj-Gorod lagen, befohlen, ihre Häftlinge in den neuen Kasernen der Untersuchungskanzlei am Kalužskij žitnyj dvor unterzubringen und "es den Häftlingen nicht zu erlauben, sich im Kreml aufzuhalten". So war ein wichtiger Schritt zur Isolation der Gefangenen getan, die zuvor ein nicht wegzudenkender Bestandteil des alltäglichen Moskauer Stadtbildes gewesen waren. Häftlinge waren nicht nur in Gefängnissen direkt im Zentrum untergebracht, deren Fenster mitunter zu den belebten Straßen lagen, sondern wurden auch bis zu den 1750er Jahren in Gruppen durch die belebteste Gegend der Stadt geführt, um zu betteln. Unter Heranziehung von Gesetzgebungsakten, Schriftverkehr und Untersuchungsberichten, macht der Autor sich zum Ziel, zurückzuverfolgen, auf welche Weise in den 1730er−1750er Jahren die Voraussetzungen für die Isolierung von Häftlingen in Moskau geschaffen wurden. Das in diesem Aufsatz vorgestellte neue Quellenmaterial erscheint besonders wichtig im Kontext der Ansätze von N. Elias und M. Foucault, die bisher in der Forschung zur russischen Geschichte des 18. Jahrhunderts nicht genug Beachtung gefunden haben. ; В центре внимания автора доклада лежит малоизвестное мероприятие российского правительства 1752 г.: перевод Сыскного приказа (главного учреждения для расследования уголовных дел в Москве XVIII в.) с Красной площади на окраину тогдашней Москвы − Калужский житный двор, где были отстроены тюремные помещения таким образом, чтобы «с проезжих улиц как острог, так и казармы, не столько ...

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