Zur politischen Nutzung von Geschichtsschreibung in Tuđmans Kroatien und Mečiars Slowakei ; The Political Usage of History in Tuđman's Croatia and Mečiar's Slovakia

Abstract

Dieses Buch untersucht wie die regierenden Parteien in Kroatien und der Slowakei während der 1990er Jahren die Geschichtsschreibung politisch nutzten, um mehr Macht zu gewinnen beziehungsweise diese zu erhalten. Die Geschichtspolitiken und nationalistischen Ideologien, die von der Kroatischen Demokratischen Union (Hrvatska demokratska zajednica - HDZ)und der Bewegung für die Demokratische Slowakei (hnutie za demokratické Slovensko - HZDS) entwickelt wurden, werden vor dem Hintergrund der historischen Vermächtnisse, politischen Kontexte und der Auflösungsprozesse der Tschechoslowakei und Jugoslawiens analysiert. Neben einer Reihe von Unterschieden zeigt der Vergleich erhebliche Ähnlichkeiten, die eine Erklärung für die Anwesenheit oder Abwesenheit eines demokratischen Defizits in jenen Ländern bereit hielten, die als Junior-Partner in den sozialistischen Bundesstaaten Jugoslawiens, der Tschechoslowakei und der Sowjetunion gegolten haben. ; This book examines how the ruling parties in Croatia and Slovakia in the 1990s made use of history in politics in order to gain and maintain power. The politics of history and nationalist ideologies developed by the Croatian Democratic Union (Hrvatska demokratska zajednica – HDZ) and the Movement for Democratic Slovakia (Hnutie za demokratické Slovensko – HZDS) are analysed against the backdrop of historical legacies, political contexts, and the dissolution processes of Czechoslovakia and Yugoslavia, respectively. Apart from a number of differences, the comparison reveals considerable similarities that could be useful in explaining the presence or absence of a democratic deficit in countries that held the position of ˈjunior partnersˈ in the socialist federations of Yugoslavia, Czechoslovakia, and the Soviet Union.