Open Access BASE2009

Die indische Demokratie - eine "funktionierende Anarchie"

Abstract

Indien wird gemeinhin als "die größte Demokratie der Welt" bezeichnet. Diese Bezeichnung gilt zu Recht für ein Staatswesen, das nach China die zweitgrößte Bevölkerung aufweist. Mit ca. 1,1 Milliarden Menschen und ca. 700 Millionen Wahlberechtigten organisiert diese außereuropäische Demokratie ein Sechstel der Menschheit und damit weit mehr Bürger und Wähler als alle etablierten Demokratien der westlichen Welt zusammen. Doch nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ nimmt die indische Demokratie, vor allem im Vergleich mit anderen Ländern der Dritten Welt, eine Sonderstellung ein. Sie hat seit über 60 Jahren Bestand und zeichnet sich durch regelmäßig stattfindende Wahlen mit einer relativ hohen Wahlbeteiligung von nunmehr rund 60%, friedliche Regierungswechsel und einen leidlich funktionierenden Rechtsstaat aus. Diese Sonderstellung gilt umso mehr, als Indien bis heute zu einem der ärmsten Länder der Welt zählt, von einer geradezu beispiellosen Vielfalt der Völker, Sprachen und Kulturen geprägt ist und noch immer einen hohen Grad an Analphabetismus aufweist. Clemens Jürgenmeyer zeichnet in seinem Beitrag die Entstehung und Funktionsweise der indischem Demokratie nach. Zudem werden die Fragen, wieso die indische Demokratie funktioniert und welche Bedeutung sie für andere Staaten der Dritten Welt hat, diskutiert.

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