Open Access BASE2012

Barbarus quid significaverit - Vom Umgang mit Fremdvölkern an Traians- und Marcussäule ; Barbarus quid significaverit - Cultural interactions on the Columns of Trajan and Marcus Aurelius

Abstract

Das 2. Jh. n. Chr. hat zwei der monumentalsten Werke der römischen Staatskunst hervorgebracht: Die Traians- und die Marcussäule. Beide heute in Rom noch in situ befindlichen Monumente zeigen Kriegszüge der Römer gegen auswärtige Völkerschaften. Gegenstand der Arbeit sind solche Szenen an beiden Säulen, die eine kampflose Begegnung des Kaisers mit Vertretern fremder Völker beinhalten. Ausgehend von der Beobachtung, dass in den zeitgleichen literarischen Quellen ein durchaus differenziertes Bild der nichtrömischen Einwohner und Nachbarn des Reiches vorherrscht, wird anhand der Kriterien Komposition, Gestus und Habitus der an der Begegnung beteiligten Personen sowie der Einbettung der Darstellungen in den narrativen Kontext eine Neubewertung der Szenen der Interaktion zwischen Kaiser und Fremden vorgenommen. Hierbei zeigt sich, dass auch in der Bildkunst ein System abgestufter Fremdheit zum Tragen kommt, innerhalb dessen die jeweiligen Fremdvölker nicht nach ihrer Herkunft, sondern nach ihrer Haltung und ihrem Verhalten gegenüber Rom eingeordnet werden. Weiterhin wird deutlich, dass gerade an der Marcussäule, die bislang als Höhepunkt in der Darstellung von Gewalt gegenüber Barbaren betrachtet wurde, Szenen zu finden sind, die zeigen, dass die außenpolitische Strategie der Römer im 2. Jh. n. Chr. nicht die völlige Vernichtung der Völker an den Grenzen ist, sondern langfristig die Eingliederung in das System der pax romana. ; The 2nd Century A.D. has brought forward two of the most monumental works of Roman imperial art: the columns of Trajan and Marcus Aurelius. Both monuments still in situ in Rome depict Roman military campaigns against foreign peoples. The paper focuses on those scenes on both columns depicting the emperor meeting foreign delegations. In contemporary literary sources a quite sophisticated image of non-Roman inhabitants and neighbours of the empire is dominant. Based on this observation a re-evaluation of the scenes of interaction between the emperor an the foreigners is undertaken by examining ...

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