Open Access BASE2002

Le mythe d'Adam : 'Le Premier homme' d'Albert Camus ; The myth of Adam: 'Le Premier homme', by Albert Camus

Abstract

Le Premier Homme, der letzte Roman Camus, der als Fragment 1994 publiziert wurde, ist vom Inhalt her sehr stark autobiographisch geprägt, nicht aber von der Form her. Le Premier Homme ist ein Roman der Wiederkehr : zurück zur Welt der Kindheit und der Jugend in Algerien, zurück zur Mutter, aber auch Suche des Vaters, des Ursprungs, der Kolonialgeschichte. Der Roman kann so als Ursprungsmythos gelesen werden. Mit Le Premier Homme knüpft Camus an seine ersten Texte an, die er 1937 unter dem Titel L'Envers et l'Endroit veröffentlichte. Der Mythos, der hier im Zentrum steht, ist der von Adam. Adam ist der Archetyp des Vaters un der Vorfahren. Im Unterschied zu den früheren Werken wird die Lücke thematisiert, die der Vater durch seinen frühen Tod hinterlassen hatte. Das zentrale Ereignis ist der Besuch des Sohnes auf dem Grab des Vaters, der schon mit 29 Jahren gestorben ist. Der Sohn entdeckt nun, daß er als Überlebende zum Vater des Vaters geworden ist. In der Rückblende wird die Geburt des Sohnes mit dem Anklang an die biblische Geschichte erzählt. Die Suche nach dem Vater führt zu den Substituten des Vaters : dem Primarlehrer und der Großmutter, aber auch zu den Vorfahren am Anfang der Kolonialgeschichte und damit auch zur Gewalt, die mit der Gewalt des Algerienkrieges in Verbindung gebracht wird. Wenn man die Geschichte zurückblättert, findet man nicht nur Adam, sondern auch den "ersten Kriminellen", Kain. Die Kolonialgeschichte wird so nicht aus einer politischen, sondern aus einer mythischen Perspektive gelesen. Hat die Fatalität das letzte Wort?

Sprachen

Französisch

Verlag

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

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