Open Access BASE2011

Das 'deutsche Problem' in der Rumänischen Kommunistischen Partei, 1944 - 1949 : aus diskursanalytischer Perspektive

Abstract

Das "deutsche Problem" in der Rumänischen Kommunistischen Partei, 1944-1949 aus diskursanalytischer Perspektive Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten die deutschsprachigen Gruppen in Rumänien unter schweren Diskriminierungen durch die kommunistisch kontrollierte Staatsgewalt zu leiden. Während sich diese Maßnahmen offiziell gegen ehemalige Nazi-Kollaborateure richteten, stellten sie tatsächlich eine rein auf der ethnischen Zugehörigkeit zur deutschen Volksgruppe begründete kollektive Bestrafung dar, die gegen die internationalistische Doktrin der kommunistischen Politik verstoßen hat. In zwei historischen Kapiteln wird die geistige Verfassung sowohl der deutschsprachigen Gruppen in Rumänien als auch der Rumänischen Kommunistischen Partei erörtert, bevor anschließend eine fundierte Interpretation des "deutschen Problems" während der Herstellung der kommunistischen Herrschaft geleistet wird. Es zeigt sich, dass die bisher vorherrschende Interpretation von einem weitgehend affektgesteuerten Rachereflex der Kommunisten gegen die deutsche Minderheit einer Erweiterung bedarf. Die Deutschen repräsentierten für das kommunistische Gesellschaftsprojekt das "signifikante Andere", was anhand von vier Unvereinbarkeitsdimensionen dargestellt wird (die geopolitische, die sozialstrukturelle, die kulturelle und die kognitive). Aus dieser Sicht erhält die Suspendierung der internationalistischen Prinzipien im Hinblick auf die deutsche Minderheit eine sinnstiftende Funktion. Indem sämtliche Schuld für den Faschismus auf die Deutschen geladen wurde, konnte auf dieser Grundlage die Absolution der restlichen rumänischen Gesellschaft erfolgen, während gleichzeitig die Bedingungen der neuen gesellschaftlichen Ordnung verdeutlicht wurden. Der Nutzen der antideutschen Maßnahmen entfiel in dem Moment, als die RKP ihren alleinigen Machtanspruch durchsetzen konnte, woraufhin die Integration der Deutschen in die rumänische sozialistische Gesellschaft begann. Matthias Duller ; The ?German Problem? within the Romanian Communist Party, 1944-1949 A Discourse Analysis After the end of the Second World War, the ethnic Germans of Romania suffered severe discriminations by the communist controlled state authority. While these measures were officially directed against former Nazi-collaborators, they actually represented a collective punishment based exclusively on the German ethnic affiliation, which violated the internationalist doctrine of the communist policy. In two historical chapters, the mental constitution of the ethnic German communities and of the Romanian Communist Party is being explored, before I proceed to a profound interpretation of the ?German problem? during the establishment of the Communist regimen. It is shown, that the hitherto prevalent interpretation of an affective reflex of vengeance of the Communists against the ethnic Germans requires an important broadening. The ethnic Germans represented the ?significant other? to the communist experiment, which is displayed by four dimensions of incompatibility (a geopolitical, a socio-structural, a cultural and a cognitive). From this perspective the suspension of the internationalist principles with respect to the German minority, gains a meaningful function. By burdening the ethnic Germans with the entire guilt for the fascist past, the absolution of the rest of the Romanian society could have been performed, while at the same time the conditions of the new social order could have been elucidated. The utility of the anti-German measures disappeared at the moment, when the RCP established their sole power, after which the integration of the ethnic Germans into the Romanian socialist society began. Matthias Duller ; von Matthias Duller ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2011 ; (VLID)215927

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