Open Access BASE2013

Das literaturkritische Werk von Giuseppe Baretti : eine Analyse

Abstract

Das Zeitalter der Aufklärung bereitet den Weg zur Moderne auf, der kritische Umgang mit Literatur im 18. Jahrhundert wird als Kinderstube der modernen Literaturkritik verstanden. Die Arbeit untersucht die literarische Kritik Giuseppe Barettis. Das Textkorpus ergibt sich aus fünf Werken, wobei die Analyse einem perspektivischen Zugang folgt. Der Theorieteil beschäftigt sich mit Modellen literaturkritischen Schreibens. Apologie, Dialog und Satire sowie weitere Ausdrucksformen polemischer Literaturkritik werden als primäre Darstellungsformen der literarischen Kritik des 18. Jahrhunderts vorgestellt. Hinter der Shakespeare-Apologie des Italieners verbirgt sich prima facie ein persönlicher Feldzug gegen Voltaire. Mehr noch ist die Bedeutung dieses Werkes jedoch an Barettis Kritik an der Suprematie der Regelpoetik festzumachen. Die Autorenkritik der 'Literarischen Peitsche' deutet die moderne literaturkritische Praxis an, während Barettis Invektiven, Literaturfehden und Schmähschriften die für dieses Zeitalter typische Polemik verkörpern. Aus seinen polemischen Schriften lässt sich einerseits die Antipathie gegenüber Schriftstellerkollegen, andererseits der Unmut über die Marginalstellung Italiens in Europa herauslesen. Baretti operiert im englischen, französischen, spanischen und italienischen Literaturraum. Aus dieser Position ergibt seine Kritik einen Mehrwehrt für die Imagologie, repräsentiert sie doch das steigende Bewusstsein für kulturelle Diversität. Die Analyse demonstriert die unüberwindbaren Differenzen zwischen Baretti und Voltaire und der gesamten französischen Regelpoetik, sowie die spürbaren Parallelen zwischen Baretti und dem englischen Literatur- und Kulturraum. Die Analyse zeigt, dass Baretti auf kohärente poetologische Beurteilungskriterien verzichtet und seine Kritik von persönlichen Ressentiments beeinflusst wird. Giuseppe Baretti erhebt seine Literaturkritik zum Instrumentarium für die Umsetzung literatur- als auch kulturpolitischer Ziele. ; Enlightenment paves the way for modernity; the critical reflection upon literature in the 18th century is considered the birth of modern literary criticism. This thesis analyses the literary criticism of Giuseppe Baretti. The textual corpus consists of five works. Particular attention is dedicated to the presentation of text models of literary critique: apology, satire and dialogue as well as other forms of polemic literary criticism are presented as primary forms for representing 18th century literary critique. Baretti's apology of Shakespeare reflects the literary battle between Baretti and Voltaire. However, its importance results even more from the critique on the supremacy of the French 'doctrine classique'. The critique on authors in Baretti's ''Literary Scourge'' foreshadows modern literary criticism, whereas his invectives, literary feuds and pamphlets represent 18th century polemics. These polemical writings do not only show Baretti's antipathy to Bowle, Goldoni, Sharp and Voltaire, they also express his displeasure about Italy's literary and cultural marginal position. As Baretti operates within the English, French, Spanish and Italian literary community his works are also significant for imagology as they express the increasing consciousness of cultural diversity. The analysis demonstrates the insuperable constraints between Baretti and Voltaire and the whole 'doctrine classique', as well as the parallels between Baretti and English literature and culture. The analysis shows that Baretti's criticism is not based upon coherent theoretical criteria and that personal resentment influences his critiques. On balance, Giuseppe Baretti uses his criticism as a tool for literary and cultural aims. ; vorgelegt von Irene Maria Kuwal ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2013 ; (VLID)227187

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