Open Access BASE2020

Transkulturelle Kommunikation als ethische Herausforderung im Gesundheitsbereich : aktuelle Problemfelder und innovative Lösungsansätze

Abstract

Migrant/innen erhalten tendenziell eine schlechtere Gesundheitsversorgung als Menschen ohne Migrationshintergrund. Einer der Hauptgründe dafür liegt in der Sprachbarriere. Der Status Quo bei der Überwindung dieser Barriere stellt in Österreich vorwiegend die kurzfristige Beiziehung von Laiendolmetscher/innen, das Kommunizieren "mit Händen und Füßen" und das Verwenden übersetzter Informationsmaterialien dar. Daraus entstehen Belastungen für Patient/innen und Mitarbeitende im Gesundheitswesen, die auf Basis der Forschungsliteratur gesammelt und diskutiert werden. Teilweise stehen Krankenhäusern Telefon- und Videodolmetschdienste zur Verfügung.Diese Masterarbeit geht der Frage nach, welche professionellen, transkulturellen Kommunikationsmaßnahmen im intramuralen Gesundheitswesen notwendig sind und durch welche rechtlichen Normen und ethische Argumente sich diese begründen lassen. Dafür werden österreichische und steirische Rechtsdokumente herangezogen. In weiterer Folge wird die ethische Dimension anhand der Menschenrechte, der bioethischen Prinzipien nach Beauchamp und Childress und des Genfer Gelöbnisses diskutiert. Sowohl aus den Erkenntnissen aus den rechtlichen Normen als auch aus den ethischen Argumenten werden Kriterien für eine gelingende transkulturelle Kommunikation abgeleitet. Diese Kriterien bilden die Basis für eine Beurteilung des Status Quo der Dolmetschlösungen in Österreich und der aktuellen technischen Innovationen, beispielsweise Dolmetschsoftware. Basierend auf den Ergebnissen der vorliegenden Masterarbeit fordert die Autorin diskriminierungsfreie Kommunikationsmöglichkeiten für alle Patient/innen, konkreter die selbstverständliche Beiziehung professioneller Dolmetscher/innen und/oder die Entwicklung von technischen Dolmetschmöglichkeiten speziell für das Gesundheitswesen unter Einhaltung strenger Datenschutzvorgaben. ; Migrants often receive poorer health care than people without a migration background. One of the main reasons is the language barrier. At the moment in Austria this barrier is often overcome by using amateur interpreters, by communicating through gestures and by using translated information. These practices put a strain on patients as well as healthcare workers, which is being discussed based on research literature. Some hospitals already have the opportunity to use telephone interpreting or video remote interpreting. This master thesis provides answers to the question of necessity for transcultural communication measures in the health care sector and if so, on which legal and ethical norms it is based on. Austrian and Styrian law offer one basis for this necessity, the other one being ethical dimensions such as human rights, The Principles of Biomedical Ethics (developed by Beauchamp and Childress) and The Declaration of Geneva and their respective arguments. These laws and theories are being compared and discussed using relevant literature. The author derives her own criteria for successful transcultural communication from the previously outlined legal and ethical dimensions. The status quo of interpreting in Austria as well as technological innovations for example interpreting software are judged by applying these criteria. As a conclusion to her findings the author demands communication measures for all patients in intramural healthcare, without any discrimination. Specifically, there is a need for professional interpreters and/or the development of technological interpreting measures that are especially fit for the healthcare sector and fulfill high data protection standards. ; Anna Felber, BA ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)5099206

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.