Open Access BASE2015

"Auf Englisch ist es einfach einfacher." : Englisch als lingua franca vs. Dolmetschen bei der Model European Union

Abstract

Englisch hat sich weltweit als am weitesten verbreitete Lingua Franca und größter Konkurrent des Konferenzdolmetschens etabliert. Wie einige Studien belegen, bevorzugen immer mehr Teilnehmer_innen an internationalen Konferenzen ihre Redebeiträge auf Englisch zu halten, selbst wenn das Angebot einer Verdolmetschung besteht. Bis dato ungeklärt sind die konkreten Beweggründe der Redner_innen auf ihre Erstsprache (L1) zugunsten von Englisch als Lingua Franca (ELF) zu verzichten.Die vorliegende Arbeit greift die vorhandene Forschungslücke auf. Um die Motive für den Verzicht auf die Erstsprache und den potentiellen Mehrwert einer Verdolmetschung näher zu beleuchten, wurden Expert_inneninterviews im Rahmen der Model European Union 2015 in Straßburg durchgeführt. Die Interviews wurden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die bevorzugte Verwendung von Englisch vor allem auf den Wunsch zurückzuführen ist, das Publikum direkt und ohne Umweg über eine Verdolmetschung anzusprechen. Auch die teilweise mangelnde Kenntnis der Fachterminologie in der L1 spielt eine große Rolle dabei, Englisch der Erstsprache vorzuziehen. Die Teilnehmer_innen wurden auch danach befragt, ob sich Vorteile für sie daraus ergeben könnten, ihren Redebeitrag in ihrer Erstsprache zu halten. Als Mehrwert bei der Verwendung der L1 wurden größere Kompetenz im sprachlichen Ausdruck genannt, sowie die Möglichkeit, sich besser auf die Diskussion der Fachthemen konzentrieren zu können. ; English has become the worlds largest Lingua Franca (ELF) and the biggest competitor of conference interpreting. Studies have shown that there is a growing number of participants at international conferences who prefer to give their speeches in English, even if interpretation is provided. However, no research has been carried out so far on speakers motivation to choose English over their first language (L1).In order to fill this gap in research, semi-structured interviews were conducted at the Model European Union 2015 in Strasbourg. 12 participants were asked why they had preferred to give their speeches in English to using their L1. Subsequently, the interviews were analysed on the basis of Mayrings qualitative content analysis.The results indicate that many participants chose to give their speeches in English in order to bypass the interpreters and address their audience directly. Not knowing the necessary technical terms in their L1 was also one of the main reasons for preferring English. The conference participants were also questioned about any potential advantages of speaking ones L1 and being interpreted. According to the interviewees, using ones first language gives the speakers greater verbal flexibility and enables them to focus on the topics being discussed at the conference. ; vorgelgt von Michael Tieber ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2015 ; (VLID)762044

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