Open Access BASE2015

Demokratisch altern : ein Vorschlag der Brüder Grimm

Abstract

"Demokratisch Altern. Ein Vorschlag der Brüder Grimm" lautet das Thema des Vortrages im Studium Generale, zu dem die Ruperto Carola am Dienstag, 26. Mai 2015, einlädt. Referent ist Prof. Dr. Harm-Peer Zimmermann vom Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich. Alter ist auf Demokratie angewiesen, und es ist gut beraten, selbst demokratischer zu werden. Das klingt wie ein Satz aus einem aktuellen Altersratgeber, ist aber ein Gedanke, den Jacob Grimm bereits 1860 entwickelt hat. Was kaum bekannt ist: Der berühmte Märchen- und Sprachforscher ist zugleich einer der bedeutendsten Begründer der Altersforschung in Deutschland gewesen. In seiner "Rede über das Alter" hat Jacob Grimm eine demokratische Gesinnung zum Charakteristikum des Alters erklärt. Damit ist einerseits ein bestimmter Lebensstil gemeint: Man soll mit sich selbst demokratisch umgehen, um zwar gerade im Zeichen von Verletzlichkeit, Hinfälligkeit und Endlichkeit im Alter. Zum anderen richtet sich Grimm an die Öffentlichkeit: Es geht um einen demokratischen Umgang mit dem Alter und um Handlungsspielräume für das Alter in Kultur und Gesellschaft. Der Vortrag stellt Grimms Thesen über das Alter vor und vergleicht sie mit Aspekten der heutigen Altersdebatte. Das Thema "Anders altern: Kulturelle Vielfalt und Gestaltungsmöglichkeiten" steht im Zentrum des Studium Generale, zu dem die Universität Heidelberg im Sommersemester 2015 einlädt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ruperto Carola wie auch anderer Hochschulen im In- und Ausland beleuchten verschiedene Aspekte des Alterns aus Sicht ihrer jeweiligen Disziplinen. Das Spektrum der Vorträge reicht dabei vom Umgang mit dem Altern und alten Menschen in Asien über ethische Betrachtungen zum Alter bis hin zu Darstellungen des Themas in der zeitgenössischen Literatur.

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