Open Access BASE2020

Combatting hate and trolling with love and reason? : a qualitative analysis of the discursive antagonisms between organised hate speech and counterspeech online

Abstract

An increasingly organized culture of hate is flourishing in today's online spaces, posing a serious challenge for democratic societies. Our study seeks to unravel the work-ings of online hate on popular social media and assess the practices, potentialities, and limitations of organized counterspeech to stymie the spread of hate online. This article is based on a case study of an organized "troll army" of online hate speech in Germany, Re-conquista Germanica, and the counterspeech initiative Reconquista Internet. Conducting a qualitative content analysis, we first unpack the strategies and stated intentions behind organized hate speech and counterspeech groups as articulated in their internal strategic documents. We then explore how and to what extent such strategies take shape in online media practices, focusing on the interplay between users spreading hate and users counter-speaking in the comment sections of German news articles on Facebook. The analysis draws on a multi-dimensional framework for studying social media engagement (Uldam & Kaun, 2019) with a focus on practices and discourses and turns to Mouffe's (2005) con-cepts of political antagonism and agonism to operationalize and deepen the discursive di-mension. The study shows that the interactions between the two opposing camps are high-ly moralized, reflecting a post-political antagonistic battle between "good" and "evil" and showing limited signs of the potentials of counterspeech to foster productive agonism. The empirical data indicates that despite the promising intentions of rule-guided counter-speech, the counter efforts identified and scrutinized in this study predominantly fail to adhere to civic and moral standards and thus only spur on the destructive dynamics of digital hate culture. ; Plattformen und macht deutlich, welche Möglichkeiten und Grenzen organisierte Counter Speech (Gegenrede) hat, um der Verbreitung von Hass im Internet entgegenzuwirken. Der Artikel basiert auf einer Fallstudie über eine organisierte "Troll-Armee" des Online-Hasses in Deutschland, Reconquista Germanica, und die Counter Speech-Initiative Reconquista Internet. Anhand der internen strategischen Kommunikationsdokumente beider Gruppen führen wir eine qualitative Inhaltsanalyse durch um zunächst die Strategien und erklärten Absichten organisierter Hate- und Counter Speech-Gruppen zu ermitteln. Anschließend untersuchen wir inwiefern solche Strategien praktisch umgesetzt werden indem wir das Zusammenspiel zwischen NutzerInnen untersuchen, die in Kommentarspalten deutscher Nachrichtenartikel auf Facebook Hass verbreiten und denen, die mit Counter Speech ent-gegenhalten. Die Analyse orientiert sich an einem mehrdimensionalen Rahmen zur Unter-suchung von Social Media Engagement (Uldam & Kaun, 2019) mit einem Schwerpunkt auf den Dimensionen Praktiken und Diskurse. Um letztere Dimension zu operationalisie-ren und zu vertiefen, stützt sich unsere Analyse auf Mouffes (2005) Konzepte des politi-schen Antagonismus und Agonismus. Die Studie zeigt, dass die Interaktionen zwischen den beiden gegnerischen Lagern stark moralisiert sind, was einen postpolitischen antagonisti-schen Kampf zwischen "Gut" und "Böse" zur Vorschau bringt, der nur in begrenztem Maße Anzeichen für das Potenzial von Counter Speech zeigt, produktiven Agonismus zu fördern. Die empirischen Daten deuten darauf hin, dass sich – trotz der vielversprechenden Praktiken von regelgesteuerter Counter Speech – die identifizierten und untersuchten Counter Speech Bemühungen überwiegend nicht an zivilgesellschaftliche und moralische Maßstäbe halten und auf diese Weise die destruktiven Dynamiken der digitalen Hasskultur nur weiter ankurbeln.

Sprachen

Englisch

Verlag

Malmö universitet, Institutionen för konst, kultur och kommunikation (K3); Malmö universitet, Rethinking Democracy (REDEM)

DOI

10.5771/2192-4007-2020-4-540

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