Open Access BASE2019

Selfishness and morality in social and organizational behavior : essays in experimental economics

Abstract

Diese Dissertation zeigt empirische Ergebnisse aus vier verschiedenen experimentalökonomischen Studien zur Rolle von sozialen Interaktionen oder Erfahrungen in individuellen Entscheidungen. Gezeigt werden Effekte auf Veruntreuung, Unehrlichkeit, und die Weitergabe unfreundlichen Verhaltens. Obwohl letzteres nicht notwendigerweise unmoralisch ist, kann es doch dem Vertrauen in die Gesellschaft genauso abträglich sein, und wirtschaftlichen Erfolg schädigen. Neben neuen Methoden der Erforschung dieser Effekte dienen die Ergebnisse vor allem der Verbesserung bestehender Annahmen in Forschung und Politik. Kapitel 1 zeigt, dass die Entscheidung über Veruntreuung durch vorangehende Erfahrungen beeinflusst ist. Wer Großzügigkeit statt Geiz erfährt wird danach seltener, wer jedoch Glück statt Pech hat wird danach häufiger veruntreuen. Durch Eingriff in das Framing kann aber Großzügigkeit wie Glück erscheinen, wodurch Entscheidungen manipulierbar werden. Kapitel 2 und 3 untersuchen ein in bestehender Literatur vorgeschlagenes Mittel gegen die Weitergabe unfreundlichen Verhaltens, indem eine Weitergabe über verschiedene Entscheidungsdomänen hinweg getestet wird. Ergebnisse zeigen, dass das Mittel, Briefe schreiben, einen generellen pro-sozialen Effekt hat. Das spricht gegen die bislang vorherrschende Erklärung, Briefe schreiben habe eine emotional beruhigende Wirkung. Kapitel 4 untersucht das bislang wenig erforschte Ehrlichkeits-Verhalten von Kindern. Es zeigt, dass sehr junge Kinder zwar, wie von Evolutionspsychologen vorhergesagt, hauptsächlich aus egoistischen Motiven schummeln, dies jedoch auch aus anderen Gründen tun können. Das wird dadurch deutlich, dass Kinder Entscheidungen von ihrer sozialen Beziehung zu anderen abhängig machen, und also bewusst entscheiden. ; This dissertation presents empirical evidence from four experimental studies on the role of social interactions or experiences in individual decision making. It shows the effects on embezzlement, cheating, and the passing on of unkind behavior. Whereas the spread of unkind behavior may not be considered as immoral, it may still have detrimental effects on trust in the society, in turn triggering harm to economic prosperity, just as is the case with immoral behavior. Besides contributing new ways how to investigate these outcomes, the results are relevant to inform crucial assumptions by both, future researchers, as well as policy makers. Chapter 1 shows that the decision to engage in embezzlement is influenced by unrelated preceding experiences. After being treated generously vs. meagerly, embezzlement is less likely. However, after being lucky instead of unlucky, embezzlement is more likely. By varying the framing, generosity may be mistaken for luck, and hence, decision making can be manipulated. Chapters 2 and 3 reinvestigate a remedy against the forwarding of unkind behavior, by testing its effect in a new setting, where unkindness (and also kindness) can be passed on across different decision domains. We find that the remedy, letter writing, in general leads to more pro-social behavior, which speaks against the prevailing explanation that letter writing works through emotional closure. Surprisingly, our data do not provide evidence for the existence of a chain of unkindness across domains. Chapter 4 investigates the under-researched population of children regarding their cheating behavior. We show that while very young children mostly cheat out of selfish motives, as predicted by existing evolutionary psychology literature, other motives of cheating do already exist. Children make decisions dependent on social relations to others . ; von Nina Lucia Stephan, M.Sc. ; Tag der Verteidigung: 25.03.2019 ; Universität Paderborn, Dissertation, 2019

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