Open Access BASE2018

Vom Stil zum Programm : Friedrich Nietzsche und der Deutsche Werkbund

Abstract

Bündelten sich in der Gründung des Deutschen Werkbunds die kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungslinien der Zeit mit dem Ziel einer künstlerisch informierten Umgestaltung des Alltagslebens durch die Integration des industriellen Produktionsprozesses, erscheint die Frühphase seines Bestehens bis heute als Randnotiz in der modernen Architekturgeschichtsschreibung. Die hier vorliegende Arbeit versucht - durch die Sichtbarmachung der Prozesse die zur Gründung der Organisation und ihrem Wirken zwischen 1907 und 1914 beigetragen haben - die Entwicklung einer modernen Architektursprache neu zu bewerten. Durch die Untersuchung des Einflusses Friedrich Nietzsches auf die Programmatik der Organisation Werkbund soll eine alternative Betrachtungsweise eröffnet und zeitgenössische Fokussierung auf die künstlerische Individualität als Triebfeder gesellschaftlicher Entwicklung und maßgeblichem Faktor der Werkbundgründung herausgearbeitet werden. Die Untersuchung zeigt, dass diese Neusetzung künstlerischer Produktionsmodi nicht nur an das artistische - dem Vorbild der griechischen Antike und der Renaissance verpflichteten - Lebensideal Nietzsches referierte, sondern ebenfalls an die durch Nietzsche propagierte Hinwendung zur Leiblichkeit als Resonanzraum künstlerischer Produktion. Dieser im sogenannten Raumkunstkonzept wirksam werdende Paradigmenwechsel offenbart eine Entstehungslinie modernen Architekturschaffens abseits von Rationalisierung, Serialisierung und Technisierung.

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