Open Access BASE2019

Widersprüchliche Selbstidentität oder Nichtidentisches? Zur Kritik eines Grundkonzepts der Spätphilosophie Nishida Kitarōs

Abstract

Nishida Kitarō (1870-1945) gehört zu den bekanntesten, bedeutendsten und einflussreichsten japanischen Philosophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In seiner Spätphilosophie, namentlich in «Die Welt als Dialektisches Allgemeines» (Benshōhōteki ippansha to shite no sekai 弁証法的一般者としての世界) [1933/35] und «Selbstidentität und Kontinuität der Welt» (Sekai no jiko dōitsu to renzoku 世界の自己同一と連続) [1935], vollzieht er nach verbreiteter Ansicht die Wende von einer religiös-idealistischen Subjektphilosophie hin zu einer Philosophie der Welt, das heisst des Objektiven, Sozialen, Politischen, Kulturellen und Historischen. Diese Wende weist auf den ersten Blick Parallelen mit vergleichbaren Entwicklungen des posthegelianischen Denkens, namentlich mit Adornos negativer Dialektik, auf. Eine solche Sicht hält einer kritischen Untersuchung allerdings nicht stand: Die Wende des späten Nishida ist - zugespitzt formuliert - nicht nur eine Abkehr von der Religions- und Subjektphilosophie, sondern eine zunehmende Abkehr von der Philosophie überhaupt. In den genannten theoretischen Schriften ist bereits jene nipponistisch-kulturalistische Ideologie vorgeformt, die in «Das Problem der japanischen Kultur» (Nihon bunka no mondai 日本文化の問題) [1938/1940] offenkundig wird.

Sprachen

Deutsch

Verlag

Universität Zürich, Philosophisches Seminar

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