Open Access BASE2011

Regelkonsens statt Wertekonsens: Die Grundidee des politischen Liberalismus

Abstract

Dieser Beitrag skizziert die Grundidee des "politischen Liberalismus": Ausgangspunkt ist das "Faktum des Pluralismus" und darauf aufbauend die Einsicht, dass es strittige Fragen der religiösen Weltanschauung und der privaten Lebensführung gibt, die sich nicht in jedem Fall durch eine vernünftige Diskussion konsensuell entscheiden lassen. Im Sinne von John Rawls zeichnet sich der politische Liberalismus dadurch aus, dass er solche strittigen Fragen einer i.e.S. moralischen Auseinandersetzung gezielt von der politischen Arena fernhält. Hieraus folgt unmittelbar die These, dass die moderne Gesellschaft nicht durch einen Wertekonsens, sondern nur durch einen Regelkonsens zusammengehalten werden kann. ; This article sketches the central idea of "political liberalism": The starting point is the "fact of pluralism", i.e. the insight that there are questions of a religious world view and of leading one's private life which are disputed and will remain controversial even after open discussion because they cannot be decided by reason alone. Following John Rawls, it is the defining characteristic of political liberalism that it attempts to keep these controversial questions away from the political arena. A proposition which follows directly is that the cement of modern society is not a consensus of values but a consensus of rules.

Sprachen

Deutsch

Verlag

Halle (Saale): Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Lehrstuhl für Wirtschaftsethik

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