Open Access BASE2020

Tarifpolitik in Ostdeutschland 1990-2020: Ein Rückblick auf zentrale Entwicklungen, Konflikte und Ergebnisse

Abstract

1989 fiel die Berliner Mauer. Im Jahr 2020, immerhin 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das "Einreißen der Lohnmauer" zwischen Ost- und Westdeutschland immer noch ein wichtiges Thema der Tarifpolitik. So führt die Gewerkschaft NGG unter diesem Motto zurzeit eine Tarifkampagne in der ostdeutschen Ernährungswirtschaft und versucht mit Streiks in zahlreichen Unternehmen die Lohngleichheit zwischen Ost und West herzustellen. Noch heute, so die NGG, verdienen die Kolleginnen und Kollegen im Osten bis zu 900 € weniger pro Monat als im Westen. Damit hätte im Jahr 1990 sicherlich kaum jemand gerechnet. Bundeskanzler Helmut Kohl versprach damals "blühende Landschaften" in wenigen Jahren und die Hoffnung war bei vielen groß, dass es in einem überschaubaren Zeitraum gelingen würde, die Arbeits- und Lebensbedingungen anzugleichen. Tatsächlich konnten die Gewerkschaften mit ihrer Tarifpolitik auch große Fortschritte erzielen, die Löhne und Gehälter stiegen kräftig, die Arbeitszeit ging zurück, aber immer noch klafft in vielen Branchen eine Lücke zwischen den west- und ostdeutschen Tarifstandards. Eine vollständige Gleichstellung ist noch längst nicht erreicht.

Sprachen

Deutsch

Verlag

Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI)

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