Open Access BASE2022

Russlands nukleare Drohgebärden im Krieg gegen die Ukraine: Folgen für die internationale Ordnung, die Nato und Deutschland

Abstract

Jeder Konflikt mit einer Atommacht wie Russland birgt die Gefahr, dass Kernwaffen tatsächlich eingesetzt werden. Sorgen um dieses Risiko macht sich Präsident Wladimir Putin offensiv zunutze. Mit seinen nuklearen Drohungen rückt der Kreml von Russlands bisheriger Doktrin ab, die dem eigenen Atomarsenal eine Schutzrolle zuschreibt. Moskau will auf diese Weise nicht nur westliche Regierungen davor abschrecken, die Ukraine noch substantieller zu unterstützen, sondern auch die Öffentlichkeit des Westens einschüchtern. Solange aber die Nato nicht direkt in der Ukraine interveniert und sich das russische Regime nicht existentiell bedroht sieht, bleibt ein beabsichtigter ebenso wie ein unbeabsichtigter Nukleareinsatz extrem unwahrscheinlich. Dessen ungeachtet haben Moskaus Drohmanöver erhebliche Negativfolgen. Gelingt es Russland, unter dem Schild nuklearer Abschreckung erfolgreich einen konventionellen Krieg zu führen, könnte dies Europa und die globale Sicherheitsordnung weiter destabilisieren.

Themen

Sprachen

Deutsch

Verlag

Berlin: Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)

DOI

10.18449/2022A28

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