Blogbeitrag7. September 2023

Happy End im Horizon-Krimi (diesmal wirklich!)

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Abstract

Weißer Rauch zwischen London und Brüssel: Das Vereinigte Königreich rückt zumindest forschungspolitisch wieder ganz nah an Europa. Ein Gastbeitrag von
Jan Wöpking und Yannick Bauer.






Campus der Universität Oxford. Foto: George Hodan,
CCO. 






GUTE NACHRICHTEN für die Wissenschaft in Deutschland, Großbritannien und Europa: Der Weg zur Assoziierung des Vereinigten Königreiches zu Horizon Europe ist frei. Bereits im Juli hatte es im
Vorfeld des NATO-Gipfels in Vilnius Anzeichen für eine Einigung zwischen Großbritannien und der EU-Kommission gegeben. Nun ist der Durchbruch wirklich erzielt.  



 



Damit gehen Jahre des Wartens zu Ende. Großbritannien wird wieder Teil von Europas Forschungsflaggschiff – was
auch die Unsicherheit in Deutschland beendet: Großbritannien und die Bundesrepublik waren in den bisherigen europäischen Forschungsprogrammen ihre jeweils wichtigsten Kooperationspartner.
Ohne Assoziierung wäre das nicht mehr möglich gewesen. Jetzt stehen die Türen wieder offen für die Zusammenarbeit mit Oxford, Leeds oder Edinburgh.



 



Auch für die strategische Souveränität Europas ist die Assoziierung von höchster Bedeutung. Im wissenschaftlichen Wettrüsten zwischen den Schwergewichten USA und China kann sich Europa eine
Zersplitterung seines Wissenschaftsraums schlicht nicht leisten. Drängende globale Herausforderungen wie die Klimakrise oder die Gestaltung der Disruptionen durch KI sind nur im Rahmen
internationaler Kooperationen zu meistern. Dafür ist die enge Zusammenarbeit der gesamteuropäischen Wissenschaft unverzichtbar. Horizon bietet dafür eine ideale Grundlage.



 



Der erfolgreiche Ausgang der Verhandlungen enthält auch eine wichtige Erkenntnis für die Forschungscommunity. Universitäten und Forschungsinstitute auf beiden Seiten des Ärmelkanals
sind nicht müde geworden, die vollumfängliche Assoziierung immer und immer wieder einzufordern, auch als kaum noch jemand an einen Erfolg glauben mochte. Am Ende hat auch diese Beharrlichkeit
dazu beigetragen, dass realpolitische Vernunft über Ideologie gesiegt hat. Wichtig war ebenfalls, dass Bundesregierung, Forschungsministerium und Parlament von Anfang an klar für die Assoziierung
eingetreten sind. 



 



Genauso wie die Verbände britischer und deutscher Spitzenuniversitäten, die Russell Group und German U15. Sie kommen schon in der nächsten Woche zu einem hochrangigen Delegationstreffen an
der Universität Hamburg zusammen und werden dort besprechen, wie sich die Assoziierung schnellstmöglich praktisch in neue Forschungskooperationen umsetzen lässt.



 



Ein wissenschaftspolitischer Krimi auf Europas Bühne ist jetzt zu Ende. Doch nach der Party ist vor dem nächsten Kraftakt. Die Assoziierung der Schweiz steht weiter aus. 



 



Jan Wöpking ist Geschäftsführer des Universitätsverbunds German U15, Yannick Bauer dort politischer Referent.




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