Aufsatz(elektronisch)März 2003

Präferenzkonsistenz und Geteiltheit von Information

In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Band 34, Heft 1, S. 9-23

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Abstract

Zusammenfassung: In Gruppendiskussionen werden mehr Informationen genannt, die allen Gruppenmitgliedern bereits vor der Gruppendiskussion zugänglich sind (geteilte Informationen) als Informationen, die nur einzelnen Gruppenmitgliedern zuvor bekannt sind (ungeteilte Informationen). Weiterhin fließen geteilte Informationen stärker in Gruppenentscheidungen ein als ungeteilte Informationen. Da in vielen der hierzu durchgeführten Experimente die Geteiltheit von Informationen mit der Präferenzkonsistenz von Informationen konfundiert war, wurden im vorliegenden Experiment beide Merkmale im Rahmen einer simulierten Gruppendiskussion "entkonfundiert". Es zeigte sich, dass geteilte bzw. präferenzkonsistente Informationen unabhängig vom jeweils anderen Merkmal als glaubwürdiger und entscheidungsrelevanter bewertet wurden als ungeteilte bzw. präferenzinkonsistente Informationen. Zudem intendierten die Probanden, geteilte und präferenzkonsistente Informationen bewusst häufiger in der Diskussion zu wiederholen. Weiterhin gaben die Probanden an, gezielt mehr präferenzkonsistente als -inkonsistente Informationen in die Diskussion einbringen und in der Diskussion erfragen zu wollen. Die Befunde legen nahe, dass individualpsychologische Prozesse der Informationsbewertung und Informationsbevorzugung stärker in die Erklärung der Dominanz geteilter Informationen bei Gruppendiskussionen und Gruppenentscheidungen einbezogen werden sollten.

Sprachen

Deutsch

Verlag

Hogrefe Publishing Group

ISSN: 2235-1477

DOI

10.1024//0044-3514.34.1.9

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