Aufsatz(elektronisch)1. August 2017

Die Krampfanfallrate unter zwei Medikationsschemata im Alkoholentzug

In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 63, Heft 4, S. 185-194

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Abstract

Zusammenfassung. Ziel: Der Krampfanfall stellt eine Komplikation des Alkoholentzugs dar. Die Studie vergleicht zwei Medikationsschemata bezüglich der Krampfanfallrate im stationären Alkoholentzug. Methodik: Es wurde ein retrospektives, naturalistisches Herangehen gewählt. Patienten, die im Zentrum für Psychiatrie in Winnenden in der Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung im Jahr 2009 und 2010 sowie von 2012 bis 2015 zum Zweck des qualifizierten Alkoholentzugs behandelt wurden, wurden hinsichtlich der Krampfanfallrate untersucht. Es kamen in den Zeiträumen zwei unterschiedliche Medikationsschemata im Entzug (altes Schema [AS]: starres Schema mit Clomethiazol und Oxcarbazepin; neues Schema [NS]: flexibles Schema mit Clomethiazol) zum Einsatz. Ergebnisse: Es wurden N = 10 836 Fälle (AS: n = 2675 bzw. NS: n = 8161) untersucht. Patienten, die mit dem AS behandelt wurden, waren signifikant älter und hatten eine längere Verweildauer. Die Geschlechterverteilung war nicht unterschiedlich. Die Krampfanfallrate, nicht jedoch die Zeit bis zum Eintritt eines Krampfanfalls, war auch unter Berücksichtigung von Alter und Verweildauer signifikant geringer (p < .0001) unter Anwendung des NS (0.527 %) verglichen mit dem AS (1.607 %). Schlussfolgerungen: Trotz methodischer Einschränkungen, die sich aus dem nichtkontrollierten Ansatz ergeben, zeigt sich unter Anwendung eines risikostratifizierten Schemas mit symptomgetriggerter Eindosierungs- und starrer Abdosierphase eine signifikant geringere Krampfanfallrate.

Sprachen

Deutsch

Verlag

Hogrefe Publishing Group

ISSN: 1664-2856

DOI

10.1024/0939-5911/a000489

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