Aufsatz(elektronisch)Dezember 2002

Zur Effektivität von Familientherapien in der Frühintervention von Drogenmissbrauch und -abhängigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 48, Heft 6, S. 431-438

Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft

Abstract

Familientherapien (FT) stellen angemessene Methoden der Frühintervention bei Drogenmissbrauch und -abhängigkeit von Adoleszenten dar. FT haben bei der Behandlung von Adoleszenten im Suchtbereich die höchsten Haltequoten, nämlich 70–90%. FT zielen bei dieser Patientengruppe auf Drogenabstinenz bzw. eine Reduktion des Konsums. In komparativen Metaanalysen ergeben sich für FT mittlere Effektstärken bei überlegenem Outcome, sowohl in der Behandlung von Kindern als auch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. FT werden darum als »Anreicherung« für andere Therapieformen empfohlen; ohnehin gelten sie in der US-amerikanischen Kinder-und Jugendpsychiatrie als Standard. – Inzwischen liegen Ergebnisse der bislang einzigen europäischen Studie zu einer FT mit drogenabhängigen Adoleszenten vor, der ambulanten »Eppendorfer Familientherapie (EFT)«, welche die internationale Befundlage replizieren: Die Haltequote liegt bei 72%, auf intent-to-treat-Basis verringern sich die 30-Tage-Prävalenzen des multiplen täglichen Substanzgebrauchs über die Zeitpunkte »prä-post-Katamnese-2« nach 84%–63%–58%. Die EFT-Stichprobe hat »post« eine gebesserte Störungs-Symptomatik, psychosoziale Integration und Familiendynamik, in der 2-Jahres-Katamnese erweisen sich diese Werte als stabil – bei den Drogenpatienten wie auch ihren teilnehmenden Familienangehörigen.

Sprachen

Deutsch

Verlag

Hogrefe Publishing Group

ISSN: 1664-2856

DOI

10.1024/suc.2002.48.6.431

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.