Schmerzkatastrophisieren bei Kindern und Jugendlichen: Konzepte, Messinstrumente und klinische Relevanz
In: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie: European journal of health psychology, Band 20, Heft 1, S. 39-50
Abstract
Zusammenfassung. Zahlreiche Untersuchungen sowohl bei Erwachsenen wie bei Kindern und Jugendlichen haben gezeigt, dass Schmerzkatastrophisieren im Vergleich zu anderen Schmerzbewältigungsstrategien die größte klinische Relevanz besitzt. Unter Schmerzkatastrophisieren versteht man die überdauernde Tendenz, Schmerz als ein besonders aversiv-bedrohliches Ereignis zu erleben, dem man mehr oder weniger hilflos ausgesetzt ist und über das man wiederholt und intensiv grübelt. Um die Maladaptivität von Schmerzkatastrophisieren nachvollziehbar zu machen, werden in dieser Übersicht verschiedene theoretische Modelle (Aufmerksamkeitsmodell, Bewertungsmodell, Kommunikationsmodell) und ihre Implikationen speziell für das Verständnis des Schmerzerlebens bei Kindern und Jugendlichen vorgestellt. Außerdem werden vorhandene Fragebogeninstrumente beschrieben und miteinander verglichen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Instrumenten, die im deutschsprachigen Raum einsetzbar sind. Die klinische Relevanz von Schmerzkatastrophisieren wird schließlich exemplarisch anhand der Zusammenhänge mit der erlebten Schmerzintensität, der funktionalen Beeinträchtigung und der Schmerzchronifizierung aufgezeigt.
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