Aufsatz(elektronisch)13. März 2019

Protestforschung zwischen allen Stühlen: Ein Versuch über die Sozialfigur des "Protestforschers"

In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 32, Heft 1, S. 29-40

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Abstract

Der Essay nimmt jüngere Angriffe auf die Protestforschung, sie sei staatliche "Gegnerkunde", zum Anlass einer Analyse des Forschungsfeldes. Er geht der Frage nach der Berechtigung des Vorwurfs in zweierlei Hinsicht nach: Erstens werden die verschiedenen Beziehungsmuster zwischen den "Protestforscher*innen" und ihrem Feld, die sich auf die Art der Wissensproduktion auswirken können, dargestellt. Entlang der Dimensionen "Positioniertheit" und "Bewertung" werden drei Grundtypen von Protestforscher*innen (Interessierte, Engagierte, Distanzierte) sowie diverse Randphänomene vorgestellt. Zweitens wird gezeigt, wie sich Protestforschung im Hinblick auf ihren gesellschaftlichen Nutzen, der in den harschen Kritiken kaum Beachtung findet, begründen lässt. Dafür werden wissenschaftliche, progressiv-bewegungsnahe und liberale Argumente angeführt. Dieser Nutzen steht aber unter dem Vorbehalt der Beachtung forschungsethischer Herausforderungen, die aus den spezifischen Ambivalenzen des Feldes der Protestforschung resultieren. Der Autor spricht sich im Fazit für eine transparente und selbstreflexive Protestforschung als soziologische Aufklärung für die Gesellschaft und die Bewegungen selbst aus und damit für eine Forschung, die gleichsam zwischen den Stühlen sitzt.

Sprachen

Englisch

Verlag

Walter de Gruyter GmbH

ISSN: 2365-9890

DOI

10.1515/fjsb-2019-0004

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