Stadt, Land, freiwilliges Engagement: Eine Analyse der Beteiligung in unterschiedlichen Engagementformen nach regionalen Kontexten
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 35, Heft 3, S. 452-466
Abstract
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels im freiwilligen Engagement untersucht der vorliegende Beitrag die Beteiligung in drei unterschiedlichen Engagementformen: im administrativen Engagement (formal organisiert und im Rahmen von Leitungs- und Wahlfunktionen), im klassischen Hands-On-Engagement (formal organisiert und praktisch unterstützend) und in den neueren Formen des Engagements (informell organisiert). Die Beteiligung in den drei Engagementformen wird für kreisfreie Städte, städtische Kreise, ländliche Kreise und dünn besiedelte ländliche Kreise analysiert. Außerdem wird untersucht, inwiefern sich Ungleichheiten in Hinblick auf die regionsspezifische Beteiligung in den Engagementformen je nach Geschlecht, Alter oder Bildung zeigen. Mit Hilfe des Deutschen Freiwilligensurveys (FWS) 2019 lässt sich feststellen, dass Hands-On-Engagement in allen regionalen Kontexten am weitesten verbreitet ist. Administratives Engagement wird vor allem in ländlichen Regionen seltener von jungen Menschen oder von Menschen, die keine hohe Bildung aufweisen, ausgeübt. Neue Formen des Engagements werden häufiger in kreisfreien Städten als in anderen regionalen Kontexten ausgeübt; hier engagieren sich alle gesellschaftlichen Gruppen zu ähnlichen Anteilen. Auch wenn die traditionellen Formen des Engagements dominieren, zeigen die Ergebnisse, dass andere Formen ebenfalls bedeutsam sind. Eine stärkere Förderung der neueren Engagementformen vor allem in ländlichen Räumen scheint wichtig, um die Teilhabemöglichkeit aller Bevölkerungsgruppen zu fördern.
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