Aufsatz(elektronisch)21. März 2023

Urbane Reproduktionskämpfe: Eine materialistische Deutung wohnungs- und stadtpolitischer Bewegungen

In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 36, Heft 1, S. 30-48

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Abstract

Zusammenfassung
Spätestens seit der Finanzkrise erleben die wohnungspolitischen und städtischen Bewegungen einen neuerlichen Aufwind. Die Virulenz der Proteste wirft die Frage auf, um welche Form sozialer Kämpfe es sich dabei handelt. Der vorliegende, theoretisch ausgerichtete Artikel möchte daher eine Klassifikation urbaner sozialer Bewegungen (USB) entwickeln.
Um die USB gesamtgesellschaftlich zu verorten, werden stadtsoziologische mit solchen politökonomischen Ansätzen verknüpft, die ein erweitertes Verständnis von der Funktionsweise des Kapitalismus vertreten. Im Anschluss an Analysen von Klaus Dörre, David Harvey und Nancy Fraser wird dargelegt, wie in Krisenzeiten nicht-ökonomische Sphären und urbane Räume für die Akkumulation erschlossen werden. Dieses Profitstreben jenseits der Lohnsphäre soll ins Verhältnis zu den städtischen Protesten gesetzt werden.
Insofern die USB von der aktuellen Akkumulationsweise hervorgerufen werden, lassen sich diese als so genannte erweiterte Klassenkämpfe in der Reproduktionssphäre deuten. Da die städtischen Proteste zugleich mit bestimmten Möglichkeiten der Kollektivierung einhergehen, stellt der Bereich der sozialen Reproduktion nicht nur ein Terrain dar, auf dem sich die Krise entfaltet. Vielmehr tragen die Kämpfe um soziale Reproduktion zur sozialen Transformation bei.

Sprachen

Englisch

Verlag

Walter de Gruyter GmbH

ISSN: 2365-9890

DOI

10.1515/fjsb-2023-0004

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