Erleben von Natur und Zeiten der Stille in der Corona-Pandemie
In: Spiritual care: Zeitschrift für Spiritualität in den Gesundheitsberufen, Band 12, Heft 1, S. 2-10
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund: Das Erleben von Natur scheint in der Corona-Pandemie von besonderer Bedeutung zu sein. Es sollte daher der Frage nachgegangen werden, welche Beziehungen zwischen Empfinden von Natur und bewusster Stille bestehen und ob diese mit Indikatoren der Spiritualität sowie der Lebensqualität assoziiert sind.
Methoden: Anonymer Survey mit standardisierten Fragebogenelementen (PCQ, WHO-5, GrAw-7 u. a.). Ausgewertet wurden Datensätze von 4.588 Personen (65 % Frauen, 34 % Männer; Altersmittel: 46±14 Jahre).
Ergebnisse: Die wahrgenommenen Veränderungen infolge der Corona-Pandemie in Bezug zu den Empfindungen von Natur und Stille lassen sich zu einem Faktor mit guter interner Konsistenz (Cronbachs alpha = 0,87) zusammenfassen. Dieser zeigt einen moderaten Zusammenhang mit Ehrfurcht/Dankbarkeit sowie einen schwachen mit Wohlbefinden, jedoch nur marginale Zusammenhänge mit genereller Lebenszufriedenheit, Corona-assoziierten Stressoren oder Einsamkeitsempfinden/sozialer Isolation.
Schlussfolgerung: Die Natur als Empfindungs- und Erlebensraum und Zeiten des Rückzugs in Stille stellen eine wichtige Ressource dar, die auch in Zeiten der Pandemie genutzt werden könnte. Diese Ressource ist ebenso als leicht zugängliche Spiritual Care-Intervention aufzufassen.
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