Aufsatz(elektronisch)17. Mai 2024

Überwindung von Phasen Geistlicher Trockenheit: Strategien im Umgang und Erleben der Transformation

In: Spiritual care: Zeitschrift für Spiritualität in den Gesundheitsberufen, Band 0, Heft 0

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Abstract

Zusammenfassung


Hintergrund:
Insbesondere in schwierigen Zeiten machen Menschen die Erfahrung, dass Gott ihnen nicht so antwortet, wie sie es erwarten, und dass er fern und desinteressiert zu sein scheint. Diese empfundene Gottferne kann als Geistliche Trockenheit operationalisiert werden. Anhand empirischer Daten soll beschrieben werden, wie häufig entsprechende Strategien gefunden werden konnten, um diese Phasen zu überwinden, und welche Reaktionen danach beobachtet wurden: 1) Zuwendung zu anderen und/oder 2) größere geistige Klarheit und Tiefe. Außerdem sollte geklärt werden, ob und in welcher Weise diese Auswirkungen in Beziehung stehen zu einer empfundenen Sehnsucht nach Gott bzw. zu Ehrfurcht und Dankbarkeit als Ausdruck einer Resonanzfähigkeit gegenüber dem Heiligen im Leben.


Material und Methoden:
Auswertung anonymisierter Datensätze von 3624 Personen mit christlicher Religionszugehörigkeit aus unterschiedliche Querschnittsanalysen mit standardisierten Fragebögen (SDS-6, GrAw-7).


Ergebnisse:
46,7 % fanden häufig bis regelmäßig Strategien, um mit Phasen Geistlicher Trockenheit umzugehen; 31,5 % nur manchmal und 21,7 % selten oder gar nicht. Diese Überwindungsstrategien gelangen den Jüngeren scheinbar schlechter als den Älteren. Wenn diese Phasen überwunden werden konnten, fühlten sich 34,3 % angespornt, anderen zu helfen, und 28,3 % empfanden danach eine größere geistige Klarheit und Tiefe. Die Einflussvariablen Sehnsucht nach Gott und Ehrfurcht/Dankbarkeit (als Fähigkeit, mit dem Heiligen im Leben in Resonanz zu gehen) war für diese Reaktionen bedeutsam.


Schlussfolgerungen:
Unterschiedlich lange und unterschiedlich intensive Phasen Geistlicher Trockenheit treten im Leben vieler religiöser Menschen auf. Sie können Hinweis auf Sinnkrisen oder emotionale Erschöpfung sein, die einer adäquater Unterstützung und Begleitung bedürfen. Die vorgestellten Befunde sind für Spiritual Care Prozesse bedeutsam, wenn Menschen, mit schwierigen Diagnosen konfrontiert, mit ihrem Glauben hadern und an Gott verzweifeln.

Sprachen

Englisch

Verlag

Walter de Gruyter GmbH

ISSN: 2365-8185

DOI

10.1515/spircare-2023-0069

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