Splendeur et misère d'un petit séminaire
In: Actes de la recherche en sciences sociales, Band 2, Heft 4, S. 66-90
Abstract
Grosse und Verfall eines kleinen Seminars.
Das kleine hier analysierte Seminar (im Département Vendée) ist eine religiöse Schule, die fortwahrend die Schüler in Situationen versetzt, in denen sie die Einstel-lungen interiorisieren, sich abzusondern und sich als für den Priesterberuf auserlesen zu erleben. Eine besondere Einteilung des Raumes und der Zeit bringt die Seminaristen in ein geschlossenes religieuses Universum, in dem alle Aktivitäten, sogar die banalsten, die Grundelemente eines priesterlichen Habitus vermitteln, insbesondere ttber versteckten Formen der Körperbeherrschung. Die schulische Arbeit geht so vor sich, dass die mit ihr zusammenhangenden symbolischen Sanktionen immer in religiöse Segnungen der Schüller überführt werden. Die Krise des kleinen Seminars seit 1965 ist das Ergebnis mehrerer Veränderungen im traditionellen Publikum der Kirche ebenso, wie in der Priesterschaft der Diözese. Je mehr schulische Werte allgemein verbreitet und anerkannt werden, umso mehr versuchen die Schüler das kleine Seminar als allgemeine höhere Schule zu gebrauchen und für sich nutzbringend zu verwenden, um die Stadien zu verlängern oder um sich auf einen profanen Beruf vorzubereiten. Anderer-seits haben die Priester auf den untersten Stufen der kirch-lichen Hierarchie ein privilegiertes Mittel im Seminar gefunden, ihre Position im religiösen Feld zu starken. Indem sie dem traditionellen Funktionieren des Seminars und dem Typ des Priesters, der daraus hervorgeht, den Wert absprechen, veranderten sie die sozialen Vorstellungen tlber die religiöse Kompetenz der aiteren Priester, die die Machtpositionen inne haben.
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