Article(electronic)1979

Conflit de générations et changement culturel. Réflexions sur le cas de Vienne

In: Actes de la recherche en sciences sociales, Volume 26, Issue 1, p. 109-116

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Abstract

Generationskonflikt und kultureller Wandel. Überlegungen zum Fall «Wien».
Die Freudsche Theorie des ödipalen Konflikts ist nicht unabhängig zu sehen von der Entwicklung der Generationsauseinandersetzungen, die Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt innerhalb der Intellektuellenfraktion der Bourgeoisie in Österreich ausbrachen. In der Tat ist die gesamte ideologische Produktion dieser Epoche von jenem Konflikt geprägt, wie es durch den Rückgriff auf den Ausdruck Jungen zur Bezeichnung der politischen, literarischen und künstlerischen Bewegungen, die das kulturelle Milieu Wiens nachhaltig verändert haben, bezeugt wird. In der un ter dem Namen Jung-Wien in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ins Leben gerufenen literarischen Gruppe war die vom deutschen Nationalismus wie dem damit einhergehenden Antisemitismus enttäuschte bürgerliche Jugintelligenz vereinigt; ihre Identität bezog diese Gruppe, deren Werke auf stilistischer Ebene sich stark unterschieden, wesentlich aus einer gemeinsamen Bestimmung der «Moderne», im Sinne einer spezifischen von der Geschichte enthobenen Daseinsweise und Sensibilitätsform sowie einer pessimistischen und egozentrischen Weltsicht. Die künstlerische Bewegung Die Sezession fand ihre Einheit ebensowenig in rein ästhetischen Prinzipien; auch sie griff auf andere Elemente zurück, solche der ihr vorausgehenden Bewegungen : auf die Theorie der kulturellen Generation und den Aufstand gegen Korruption der volkstümlichen Jungen; auf den anti-historischen Modernismus und den ästhetischen Kosmopolitismus der Jung-Wiener-Gruppe. Die psychologische Durchforschung der Generations-beziehungen, die dièse Bewegung kennzeichnet und die ihre entwickeltste Form in den Schriften Freuds finden wird, ist zu erklären aus dem Trauma der allseitigen Auflösung des Liberalismus, den diese Generation erlitt. Im Unterschied freilich zu all denen, die in dieser Krise den Zusammenbruch der rationalistischen Kultur sehen wollten, hat Freud die singulare Erfabrung dieser Generation in Begriffen einer universellen Vater-Sohn-Beziehung interpretiert.

Languages

French

Publisher

PERSEE Program

ISSN: 1955-2564

DOI

10.3406/arss.1979.2632

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