Aufsatz(elektronisch)1987

Agrégation et ségrégation: Le champ des grandes écoles et le champ du pouvoir

In: Actes de la recherche en sciences sociales, Band 69, Heft 1, S. 2-50

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Abstract

Agregation und Segregation.
Die Gesamtheit der Hochschuleinrichtungen (Universitäten und Vorbereitungsklassen, Grandes und Petites Ecoles, usw.) als ein Feld zu betrachten, ermöglicht der mönographischen Hagiographie zu entgehen, indem das Netz der objektiven Beziehungen zwischen diesen Einrichtungen Gegenstand der Untersuchung wird. Es zeigt sich dann, daß dieses Feld einer Struktur gemäß aufgebaut ist, die der des sozialen Raums homolog ist ; den herrschenden Pol nehmen darin die Grandes Ecoles ein, die ebenfalls ein Feld bilden, dessen Struktur der des Macht-Feldes homolog ist.
Der grundlegende Gegensatz des Feldes der Hochschuleinrichtungen trennt die Grandes Ecoles von den Petites Ecoles und den Universitäten ; damit ist an einem der strategisch wichtigsten Punkte des sozialen Raums eine einschneidende, definitive Grenze errichtet zwischen Großer und Kleiner Tür, anders gesagt, zwischen Groß- und Kleinburgertum. Auch das Teilfeld der Grandes Ecoles ist durch einen derartigen fundamentalen Gegensatz gekennzeichnet, den zwischen «intellektuellen» Schulen (zumal Ecole Normale Supérieure) und «Schulen der Macht» (Ecole des hautes études commerciales, Ecole nationale d'administration) ; dieser Gegensatz verweist auf den zwischen intellektuellem oder künstlerischem und ökonomischem oder politischem Pol innerhalb des Feldes der Macht.
Diese Strukturhomologien lassen hinreichend klar erkennen, daß die Theorie der Reproduktionsweisen mit dem herkömmlichen Begriff der «Nachfolge» oder «hereditären Weitergabe» nichts zu schaffen hat. Unter Verzicht auf deskriptive Untersuchungen zur «sozialen Mobilität» nimmtsie sich das Feld der Grandes Ecoles zum konstruierten Untersuchungsobjekt, analysiert dessen Funktionsweise als Struktur und versucht auszumachen, wie das Bildungssystem durch unzählige praktische Operationen der subjektiven wie objektiven Auswahl die Heranwachsenden auf Klassen verteilt, die so homogen und von bestimmten determinierenden Kriterien aus gesehen auch so differenziert wie möglich sind, und auf diese Weise zur Reproduktion und Legitimierung der Unterschiede beiträgt, die in ihrer Gesamtheit in jedem historischen Moment die soziale Struktur erstellen.

Sprachen

Französisch

Verlag

PERSEE Program

ISSN: 1955-2564

DOI

10.3406/arss.1987.2380

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