Rechtspopulistischer Protest und (post-)materialistische Wertorientierungen
In: Zeitschrift für Politik: ZfP ; Organ der Hochschule für Politik München, Band 68, Heft 3, S. 253-282
Abstract
Die bisherige Forschung hat erbracht, dass in sozialen Bewegungen die Postmaterialisten überrepräsentiert sind. Aber gilt dies auch für Bewegungen, die keine linken oder linksliberalen, sondern rechtspopulistische Positionen vertreten? In dem Beitrag wird dies am Beispiel von PEGIDA untersucht. Basis ist eine schriftliche Befragung der Teilnehmer unter Verwendung des Inglehart'schen (Vier-Item) Postmaterialismus-Index. An ihm gemessen erweisen sich die Befragten, die sich durch hohe Grade des Ethnozentrismus und politische Unzufriedenheit auszeichnen, im Vergleich zur Bevölkerung als überproportional postmaterialistisch, in ihren Einstellungen zu ausgewählten postmaterialistischen Themen jedoch unterscheiden sie sich in der Regel nur graduell, erweisen sich nur in geringem Maße als materialistischer. Die Bereitschaft zur fortgesetzten Teilnahme an den Kundgebungen wird maßgeblich durch Politikverdrossenheit, Identifikation mit PEGIDA und Kontakte zu Gleichgesinnten beeinflusst.
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