Aufsatz(elektronisch)1. Februar 2018

Ein Plädoyer für volkskundliche Wissensforschung: Überlegungen in bilanzierender Absicht

In: Werkstücke, Band 10

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Abstract

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Fachgeschichte hat Konjunktur in unserem Fach mit den vielen Namen: In der sogenannten Post-Volkskunde – der empirischen Kulturwissenschaft, der Europäische Ethnologie, der Kulturanthropologie – den NachfolgeFächer der ehemaligen Volkskunde also manifestiert sich nach Jahren, in denen kaum mehr vertieft über die Geschichte der Disziplin geforscht worden war, seit etwas mehr als fünfzehn Jahren ein eigentlicher Boom der reflexiven Beschäftigung mit der Geschichte der deutschsprachigen Volkskunde. Diese Konjunktur zeigt sich in spezialisierten Tagungen, in Lehrveranstaltungen und Lehrforschungsprojekten, in grösseren VerbundForschungsprojekten, in Jubiläen und Geburtstagen, aber auch in einzelnen Publikationen, Qualifikations- und Abschlussarbeiten. Nun stehen allerdings nicht mehr so sehr die Biografien von Forscherpersönlichkeiten oder die Institutionengeschichten im Zentrum des Interesses. Und auch die ehemalige (und während Jahrzehnten auch wichtige und richtige) Dominanz der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit unserer Disziplin ist abgelöst von neuen Perspektiven: Nun interessieren vielmehr wissensanthropologische Fragen nach den Situationen und Dynamiken der Wissensproduktion, nach der Zirkulation ebendieses Wissens in verschiedenen Kontexten und nach den unterschiedlichen Formaten von kulturwissenschaftlichem Wissen. In diese Konjunktur reihen sich auch die hier vorgelegten Texte ein – dass sie diese Wissensgeschichte aus der Perspektive eines studentischen ForscherInnen-Blicks schreiben, macht sie besonders wertvoll. Den hier präsentierten Arbeiten kommt dabei in vielerlei Hinsicht Pioniercharakter zu, dies einerseits generell, andererseits aber auch speziell für die Wissens- und Wissenschaftsgeschichte der «Zürcher Volkskunde» – in einem ersten Schritt möchte ich ausführen, worin die Innovation der hier vorliegenden Texte besteht. Dazu ist es wichtig, zu klären, wie sich das existierende und gegenwärtig aktuelle Narrativ zur Geschichte der Volkskunde/Populären Kulturen in Zürich präsentiert. Was wissen wir eigentlich über die Geschichte dieser Disziplin an der Universität Zürich? Was also ist neu nach der Lektüre dieser Texte hier? Was wissen wir nun mehr oder genauer?

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