Buch(elektronisch)2017

Wohlverdienter Ruhestand für alle – eine Illusion?

In: Sozialpolitische Schriften, 95

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Abstract

Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit gilt als »Zauberformel« für die Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels. Entgegen dieser Win-Win-Win-Situation für den Sozialstaat, die Betriebe und die Versicherten befasst sich diese Studie mit der These, dass das Ziel der Verlängerung der Lebensarbeitszeit und die Absicherung des Lebensstandards im Alter nicht für alle Versicherten realistisch ist. Die empirische Studie zeigt, wie die rentenrechtlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte und die Arbeitsmarktreformen zu Lasten der Versicherten gehen. Die steigende soziale Ungleichheit wird durch staatliche Vorschriften verursacht und gleichzeitig überlässt der Staat die Verteilung der Chancen auf einen »wohlverdienten Ruhestand« zunehmend den Tarifpartnern und dem Markt. Die aktuellen Reformpläne bergen dennoch die Aussicht, gleichermaßen eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit und eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung Älterer zu erreichen. »Well-Deserved Retirement for Everyone – an Illusion?« The prolonging of working life seems to be a »magic formula« for coping with demographic change. The study shows how pension policies and labour market reforms shape and amplify individual pension gaps. Along with an increasing social inequality caused by state regulations, the responsibility for an old age pension that preserves the standard of living and a well-deserved retirement is shifted from the state towards employers and employees as wells as towards the market. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit gilt als »Zauberformel«, um den Folgen des demographischen Wandels entgegenzutreten. Die Studie zeigt, wie die rentenrechtlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte und die Arbeitsmarktreformen zu Lasten der Versicherten gehen. Die steigende soziale Ungleichheit wird durch staatliche Vorschriften verursacht und gleichzeitig überlässt der Staat die Verteilung der Chancen auf einen »wohlverdienten Ruhestand« zunehmend den Tarifpartnern und dem Markt. Judith Czepek ist akademische Rätin an der Georg-August-Universität in Göttingen. Nach dem Studium der Soziologie und VWL in Marburg, Frankfurt und Heidelberg war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Projekt »Perspectives of Ageing« am Marsilius-Kolleg der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und am Lehrstuhl für Global Institutional Development tätig. 2015 wurde sie am Max-Weber-Institut für Soziologie in Heidelberg promoviert. Von 2014 bis 2017 war sie am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg als Expertin für Fragen des Fachkräftebedarfs, für rentenpolitische Fragestellungen und die Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer zuständig.

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