Aufsatz(elektronisch) Forschungsstelle Osteuropa22. Januar 2024

Wie »gute russische Patrioten« geformt werden: Erziehung, Indoktrinierung und die Jugend in Russland

In: Russland-Analysen, Heft 445, S. 8-13

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Abstract

Eine der Prioritäten des russischen Staates besteht darin, bei jungen Russ:innen patriotische Gefühle zu stärken. Patriotismus bezieht sich hier nicht nur auf die Manifestierung eines Stolzes auf den Staat, sondern auch eine Vaterlandsliebe zu nähren, die so tief geht, dass sich das Kind dafür selbst opfern würde. Meist wird dieses Opfern in den Kontext von Krieg gesetzt. Die jungen Menschen werden in unterschiedlichen Bereichen indoktriniert: in den staatlichen Bildungseinrichtungen, in der populären Kultur, der natürlichen Umgebung, den Medien und im Rahmen von patriotischen Jugendorganisationen. Dieser Beitrag untersucht die Strategien der staatlichen Indoktrinierung, unter anderem durch die staatlich geförderte patriotische Jugendorganisation »Junarmija« (dt.: »Junge Armee«), deren Ziele und die Art und Weise, mit der das Konzept vom »guten Patrioten« in die alltäglichen Aktivitäten der Organisation eingebettet wird. Es wird festgestellt, dass im formalen Bildungsbereich patriotische Erziehung und Militarismus zwar nichts Neues waren, die Indoktrinierung der Jugend allerdings weiterhin eine Politik des Putin-Regimes bildet. Die Jugendorganisationen sind für den Staat nicht nur deshalb von großer Bedeutung, weil sie das Bewusstsein der so organisierten jungen Russ:innen beeinflussen, sondern weil die jungen Mitglieder auch das Denken ihrer Altersgenoss:innen prägen.

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