Forschungsdaten GESIS2012

Sächsische Längsschnittstudie - Welle 19, 2005

Abstract

Bei der Sächsischen Längsschnittstudie handelt es sich um eine sozialwissenschaftliche Längsschnittstudie. Sie wurde 1987 begonnen und untersucht über die Vereinigung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und Bundesrepublik hinweg den politischen Einstellungswandel junger Erwachsener in den neuen Bundesländern. Seit der 16. Welle (2002) wird das Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit intensiv untersucht. Einen weiteren neuen Schwerpunkt stellen Fragen zu Partnerschaft und Persönlichkeit dar.

Politischer Mentalitätswandel bei jungen Erwachsenen nach der Wende.

Themen: Zukunftszuversicht; derzeitiger Wohnsitz in den neuen oder den
alten Bundesländern bzw. im Ausland; Bleibeabsicht in einem
ostdeutschen Bundesland; Rückkehrabsicht in ein ostdeutsches
Bundesland; Lebensziele (Skala: Besitzerwerb, Geld verdienen,
Hedonismus, glückliches Eheleben, Leben nach christlichen Werten,
Selbstverwirklichung, eigene Kinder, Altruismus, Arbeitszufriedenheit,
soziale Mobilität, Reichtum, politische Partizipation, keine festen
Bindungen, Einsatz für die Erhaltung des politischen Systems, dem Leben
seinen Lauf lassen, beliebiger Job); Vertrauen in die Parteien SPD,
CDU/CSU, Republikaner bzw. andere rechte Parteien, Bündnis 90/Die
Grünen, PDS, FDP und rechte Parteien; Partei, von der sich der Befragte
am besten vertreten fühlt; Gefühl der zukünftigen Bedrohung durch
mögliche eigene Arbeitslosigkeit, die Auswirkungen von Hartz IV,
weitere Reformen der Regierung, Immigranten, durch eine persönliche
Notlage, Bürgerüberwachung, Folgen der EU-Erweiterung, persönlicher
sozialer Abstieg, Intergenerationenkonflikt, Zunahme von Mobbing und
Leistungsdruck, Zunahme von Linksradikalismus, Zunahme von
Kriminalität, Verteuerung des Lebens, Altersarmut, Verschlechterung des
eigenen Gesundheitszustands sowie Zunahme von Rechtsradikalismus;
Zufriedenheit mit dem politischen System in der Bundesrepublik
Deutschland, mit der Wirtschaftsordnung, der Demokratie, der
Sozialpolitik, der Bildungspolitik, der Familienpolitik, der
Arbeitsmarktpolitik, der Außenpolitik, der Gesundheitspolitik und mit
der Lohnpolitik in Ostdeutschland; Zukunftszuversicht für den Befragten
persönlich, dessen Eltern und Kinder, im Hinblick auf die
Verwirklichung der persönlichen beruflichen Pläne, für die Entwicklung
in Ostdeutschland, in Deutschland insgesamt, für die Entwicklung der
heranwachsenden Jugendlichen in Ostdeutschland sowie für die
Entwicklung der Menschheit; Selbsteinstufung links-rechts; erwartete
politische Richtungsentwicklung der Gesellschaft in Deutschland;
Parteipräferenz (Sonntagsfrage); Einstellung zur deutschen Einheit;
Bilanz der Veränderungen in Ostdeutschland und der persönlichen
Veränderungen seit der Wende; Zurechtkommen mit den neuen
gesellschaftlichen Verhältnissen; Beurteilung der westlichen Lebensart;
Zufriedenheit mit den persönlichen Wohnverhältnissen, den politischen
Einflussmöglichkeiten, dem Lebensstandard, dem Einkommen, mit den
Möglichkeiten zu gesellschaftlicher Mobilität, der gesellschaftlichen
Entwicklung, mit dem persönlichen Gesundheitszustand, mit dem
Verhältnis zu den Eltern und zu den Vorgesetzten; Beurteilung des
Einflusses der Politik der Bundesregierung auf das eigene Leben;
Umzugshäufigkeit seit der Wende; Vergleich der Situation in den neuen
Bundesländern derzeit und in der DDR bezüglich: soziale Sicherheit,
Schutz gegen Kriminalität, Verhältnis der Menschen untereinander,
Möglichkeit der Selbstentfaltung, Achtung der Menschenwürde,
Schulbildung, Familienförderung, Kinderbetreuung, soziale
Gerechtigkeit, Politikermoral, persönliche Freiheiten, Ehrlichkeit der
Politiker, Gesundheitswesen sowie demokratische Mitwirkung; Beurteilung
des Lebens in der DDR; Freude über die deutsche Einheit; glücklich
Bürger der BRD zu sein; mehr Trennendes oder Gemeinsamkeiten zwischen
Ostdeutschen und Westdeutschen; Präferenz für persönliche Freiheit
trotz möglicher Arbeitslosigkeit; Überwiegen von neuen Chancen oder von
Risiken bei der Lebensgestaltung; Übereinstimmung des damals im Fach
Staatsbürgerkunde vermittelten Kapitalismus der BRD mit der heutigen
Realität im vereinten Deutschland hinsichtlich: Ausbeutung von
Arbeitern durch Kapitalisten, Macht der Konzerne und Banken,
kapitalistisches Gesellschaftssystem als Quelle von Konflikten,
Politiker vertreten Interessen von Reichen und Mächtigen, Klassenkampf
in der BRD; Einstellung zu den sozialistischen Idealen zum Zeitpunkt
vor der Wende sowie derzeit; Einstellung zu Ausländern; präferierter
Entwicklungsweg der DDR (retrospektiv); Vergleich der heutigen
persönlichen wirtschaftlichen Situation sowie der wirtschaftlichen
Situation der Eltern mit der vor zwei Jahren; Identifikation als
Deutscher, als Europäer, als Bürger der ehemaligen DDR, als Bürger der
Bundesrepublik, als Ostdeutscher, als Sachse, als Gewinner der
deutschen Einheit; Nationalstolz; Zufriedenheit mit der persönlichen
Lebenssituation; persönliche Erfahrungen mit dem neuen
Gesellschaftssystem; geschätzter Zeitraum bis zur wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Angleichung von Ost und West; persönliche
Erfahrungen hinsichtlich: soziale Marktwirtschaft, Einflussnahme auf
die gesellschaftliche Entwicklung, Lebensgestaltung ohne politische
bzw. wirtschaftliche Zwänge, gerechter Anteil am gesellschaftlichen
Wohlstand, Leben in einer menschlichen Gesellschaft, freie
Meinungsäußerung in der Öffentlichkeit und gegenüber dem Vorgesetzten,
Interesse von Politikern an der persönlichen Meinung, in der
Gesellschaft gebraucht werden; erwartete soziale Unruhen in
Ostdeutschland; Teilnahmebereitschaft an Protestaktionen bzw. einer
Demonstration; Leben in der DDR als ´lebenslanger Knast´; rechtzeitige
Beseitigung des SED-Regimes; reformierter Sozialismus positiver als
gegenwärtige politische Ordnung; Ostdeutsche als Deutsche zweiter
Klasse; das aktuelle Gesellschaftssystem löst die dringenden
Menschheitsprobleme und ist ein menschenwürdiges Zukunftsmodell;
Hoffnung auf Erhalt des derzeitigen Gesellschaftssystems; Leben in
Würde mit Arbeitslosengeld II; politisch eng mit der Bundesrepublik
verbunden fühlen; gerechter Anteil am gesellschaftlichen Wohlstand für
alle; berufliche Chancengleichheit von Frauen und Männern; gesicherte
Zukunft in Ostdeutschland; Ostdeutsche sollten auf ihre Situation
aufmerksam machen; Alte leben auf Kosten der Jungen; sozialistische
Gesellschaftsideale werden sich durchsetzen; Auswanderungswunsch;
Kapitalismus als bestes Wirtschaftssystem; Freiheit sowie Achtung der
Menschenrechte im derzeitigen Gesellschaftssystem; Sozialismus als gute
Idee; Einstellung zur DDR und zu einem kapitalistischen Deutschland;
Hartz-IV bedeutet Armut; 15. Jahrestag der Deutschen Einheit als Grund
zum Feiern; Bewertung der Schullehre über den Kapitalismus;
Lebenszufriedenheit; Einstellung zur Verwirklichung der Ziele der
friedlichen Revolution von 1989 sowie zur damals von Ostdeutschen
errungenen Freiheit; Bewertung der gesellschaftlichen Entwicklung in
Ostdeutschland als Fortschritt oder als Rückschritt.

Zusatzfragen zur Lage auf dem Arbeitsmarkt: Einstellung zum Thema
Arbeit und Arbeitslosigkeit (Skala); erwartete Entwicklung der
Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland; retrospektive Bewertung des
persönlichen Lebensweges und erwartete Veränderung hinsichtlich
sozialem Aufstieg oder Abstieg; geschätztes Alter für eine generell zu
befürchtende Arbeitsplatzgefährdung.

Zusatzfragen für Arbeitslose: Zuversicht über eine
Wiederbeschäftigung; Zufriedenheit mit der Förderung der
Arbeitsplatzsuche; Zufriedenheit mit den Zusatzverdienstmöglichkeiten
neben dem Arbeitslosengeld.

Wieder alle: Fragen zum Befinden: Häufigkeit negativer Gefühlslagen in den letzten sieben Tagen (unkontrollierte
Gefühlsausbrüche, Lethargie, Sorgen, Verletzlichkeit in Gefühlsdingen,
Gefühl beobachtet zu werden, Anspannung, Schweregefühl in Armen oder
Beinen, Nervosität bei Alleinsein, Einsamkeitsgefühle in Gesellschaft);
Bewertung des persönlichen Gesundheitszustands; Einstellung zur
Beeinflussbarkeit des eigenen Gesundheitszustands; chronische
Beschwerden (Niedergeschlagenheit, Sinnlosigkeit des Lebens,
Ratlosigkeit, Zukunftsangst); Häufigkeit ausgewählter Beschwerden im
letzten Jahr (Nervosität, Schlaflosigkeit, Magenschmerzen,
Herzbeschwerden); Grad der Beeinträchtigung durch ausgewählte
Beschwerden; Selbstcharakterisierung als introvertiert, bequem,
entspannt, künstlerisch interessiert, extrovertiert, gründlich,
unsicher, phantasievoll; Extremismustendenzen (Skala: Befürwortung
rechtsautoritärer Diktatur, Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit,
Antisemitismus, Sozialdarwinismus, Verharmlosung des
Nationalsozialismus); Suizidgedanken; Einstellung zu rechtsextremem
Gedankengut z.B. Deutschland den Deutschen, Ausländer raus, Juden sind
Deutschlands Unglück, Deutschland in den Grenzen von 1937); Wichtigkeit
ausgewählter Lebensbereiche (Freunde, Freizeit, Gesundheit, Einkommen,
Beruf, Wohnsituation, Familie, Partnerschaft bzw. Sexualität) und
Zufriedenheit mit diesen Lebensbereichen; Wichtigkeit ausgewählter
Gesundheitsaspekte (körperliche Leistungsfähigkeit, Ausgeglichenheit,
Fortbewegungsfähigkeit, Seh- und Hörvermögen, Angstfreiheit,
Schmerzfreiheit, Unabhängigkeit) und Zufriedenheit mit diesen Aspekten;
Charakterisierung der persönlichen Beziehung zur Mutter
(Bindungsfragebogen Mutter); Charakterisierung der Beziehung zum
sozialen Umfeld (Skala: emotionale und praktische Unterstützung,
soziale Integration, Vertrauensperon, Zufriedenheit mit sozialer
Unterstützung); präferierte Form der Einwanderungspolitik des Staates
(Skala).

Demographie: Geschlecht; Alter; berufliche Stellung bzw. Tätigkeit;
Rückkehr in den Osten; Familienstand; Heiratsabsicht; Kinder;
präferierte Kinderzahl; eigene Arbeitsplatzsicherheit; eigene
Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer; Arbeitslosigkeit des
Lebenspartners; Teilnahmebereitschaft an der nächsten Welle gegen
Honorar.

Zusätzlich verkodet wurde: Indizes: Extraversion, Annehmlichkeit,
Gewissenhaftigkeit, emotionale Stabilität, Offenheit, Extremismus.

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.