Forschungsdaten GESIS2018

Sächsische Längsschnittstudie - Welle 28, 2015

Abstract

Bei der Sächsischen Längsschnittstudie handelt es sich um eine sozialwissenschaftliche Längsschnittstudie. Sie wurde 1987 begonnen und untersucht über die Vereinigung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und Bundesrepublik hinweg den politischen Einstellungswandel junger Erwachsener in den neuen Bundesländern. Seit der 16. Welle (2002) wird das Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit intensiv untersucht. Einen weiteren neuen Schwerpunkt stellen Fragen zu Partnerschaft und Familiengründung dar.

Themen: 1. Politik und Lebensziele: Bewertung der derzeitigen Lebenssituation (Lebenszufriedenheit); Einstellung zur deutschen Einheit; gegenwärtig mehr Trennendes oder mehr Gemeinsamkeiten zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen; Zufriedenheit mit dem politischen System in der BRD, mit der jetzigen Wirtschaftsordnung sowie mit der Sozialpolitik und der Flüchtlingspolitik des Staates; Gefühl der Verwirklichung bedeutsamer Lebensziele; Anteil bereits verwirklichter Lebensziele; Umsetzung ausgewählter Lebensziele (glückliches Ehe- und Familienleben, Reichtum, Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten, eigene Kinder großziehen, Anpassung an das heutige politisch System, Weiterbildung, Arbeitsorientierung, gute Freunde, Einsetzen für die Erhaltung des heutigen politischen Systems in der BRD, soziale Mobilität, selbständiges und eigenverantwortliches Leben, berufliche Leistung, keine festen Bindungen, Kreativität, Leben genießen, nach christlichen Werten leben, Arbeit in einem festen Team mit gegenseitiger Verantwortlichkeit, irgendein Job, Selbstverwirklichung); Lebensorientierungen (z.B. wissen was man will, um erfolgreich zu sein, Wer nicht wagt, der nicht gewinnt als Lebensmotto, Lebensziele sinnlos, weil alles unsicher, etc., Skala); Gefühle der Bedrohung durch: Arbeitslosigkeit, persönliche Notlage, zunehmende Verteuerung des Lebens, Verschlechterung des Gesundheitszustands, Altersarmut und Zuwanderung von Flüchtlingen; Zukunftszuversicht persönlich, für die Eltern, (künftige) Kinder, Verwirklichung beruflicher Pläne und für die Entwicklung in Ostdeutschland; Beurteilung des Lebens in der DDR im Ganzen; Bewertung der gesellschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland als Fortschritt oder als Rückschritt;
höchste Zeit für Beseitigung des SED-Regimes; DDR war ein Unrechtsstaat; Sozialismus als gute Idee; Zustimmung zu PEGIDA, LEGIDA; Meinung zu den sozialistischen Idealen vor der Wende und heute; Friedliche Revolution als zutreffendste Bezeichnung für die Ereignisse im Herbst 1989 in der DDR; kontinuierliche Verbesserung der Lebensverhältnisse der Ostdeutschen seit 1990; weiter Interesse an der Geschichte der DDR; DDR-Geschichte und Geschichte des Kommunismus zwei unterschiedliche Themenfelder; Identifikation als Europäer, als Bürger der ehemaligen DDR, als Bürger der Bundesrepublik, als Ostdeutscher bzw. als Gewinner der deutschen Einheit; positive und negative Bewertung der deutschen Einheit 25 Jahre nach der Vereinigung (offen).

Zuwanderung: Eher Vorteile oder eher Nachteile für Deutschland durch die Zuwanderung; Deutschland sollte mehr Flüchtlinge, weniger oder so viele wie derzeit aufnehmen; Zustimmung zur Aufnahme von verschiedenen Flüchtlingsgruppen in Deutschland (vor Krieg und Bürgerkrieg Geflohene, aus politischen oder religiösen Gründen Verfolgte, wegen Hunger- oder Naturkatastrophen aus ihrem Heimatland Geflohene, wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe Verfolgte sowi Flüchtlinge ohne Arbeit in Auskommen in ihrem Heimatland); Zustimmung zum Engagement von Privatleuten vor Ort für Flüchtlinge; Schämen für die gewalttätigen Proteste gegen Flüchtlinge; Politik in Deutschland kümmert sich angemessen um die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen; Angst durch viele Flüchtlinge, ausreichendes Engagement der Behörden zum Schutz von Ausländern und Flüchtlingen vor fremdenfeindlichen Übergriffen; Bereitschaft zu persönlichem Engagement für Flüchtlinge (Geld- oder Kleiderspende, ehrenamtliches Engagement, zur Verfügung zu stellen von Wohnraum).

2. Arbeitslosigkeit: Eigene Arbeitslosigkeit seit der Wende; Häufigkeit von Arbeitslosigkeit insgesamt; Gesamtdauer der Arbeitslosigkeit seit der Wende in Monaten; Arbeitslosigkeit des Partners seit der Wende; Einschätzung der eigenen Arbeitsplatzsicherheit; Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz.

3. Familie: Stärke des Kinderwunsches; Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft in den nächsten zwei Jahren (Befragter und Partner); bestehende Schwangerschaft bzw. Schwangerschaft in den letzten zwei Jahren; Einfluss verschiedener Faktoren auf die Entscheidung für ein (weiteres) Kind (z.B. Alter, berufliche Situation (Befragter und Partner), finanzielle Situation, etc.); kinderfreundliches Klima an der Arbeitsstelle; Richtlinien oder Einrichtungen an der Arbeitsstelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf; eigene Kinder so erziehen, wie man selbst erzogen wurde; persönlicher Umgang mit der Haus- und Familienarbeit (komme leicht in Zeitdruck, Gedanken an Haus- und Familienarbeit schon beim Aufwachen, Arbeit zu Hause lässt nicht los, Schlaflosigkeit wenn etwas verschoben wurde); empfundene Belastungen der Haus- und Familienarbeit: Skala effort-reward imbalance (ERI) Subskalen Zuneigung vom Kind, Sozial / Gesellschaftliche Anerkennung, ideeller Lohn / Sinnhaftigkeit der Arbeit, Wertschätzung vom Partner, Anstrengung, Belohnung; Verhältnis zu den Eltern: Charakterisierung des Verhältnisses zu Mutter und Vater; Familie versus alleine genauso glücklich.

4. Befinden: Depressionstendenzen (Niedergeschlagenheit, Sinnlosigkeit des Lebens, Ratlosigkeit und Zukunftsangst); Häufigkeit ausgewählter Beschwerden (Nervosität, Magenbeschwerden, Schlaflosigkeit, Herzbeschwerden); Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes; Häufigkeit der Beeinträchtigung durch ausgewählte Beschwerden in den letzten 2 Wochen (Nervosität, Ängstlichkeit oder Anspannung, nicht in der Lage Sorgen zu stoppen oder zu kontrollieren, wenig Interesse oder Freude an eigenen Tätigkeiten, Niedergeschlagenheit, Schwermut oder Hoffnungslosigkeit); Beziehungen und soziales Netzwerk (mehrere Freizeitpartner für Unternehmungen, Hilfe im Krankheitsfall durch Freunde bzw. Angehörige, Ansprechpartner bei gedrückter Stimmung, Verständnis und Geborgenheit von anderen, sehr vertrauten hilfsbereiten Menschen, problemloses Ausleihen bei Freunden oder Nachbarn); allgemeine Lebenszufriedenheit; Gesundheit: Health promotion Subskalen (persönliches Gesundheitsverhalten und Bereitschaft zur Verbesserung der eigenen Gesundheit sowie Gedanken über eventuelle gesundheitliche Probleme).

5. Persönlichkeit: Self Regulation Scale; wahrgenommene Autonomie; Brief Resilient Coping Scale.

6. Lebensziele: persönliche Bedeutung ausgewählter Lebensziele im Vergleich zu 1989 (erfüllende Arbeit, selbständiges und eigenverantwortliches Leben, glückliches Ehe- und Familienleben, eigene Kinder großziehen, Selbstverwirklichung, keine festen Bindungen eingehen, viele Geld verdienen, Weiterbildung, Arbeiten in einem festen Team mit gegenseitiger Verantwortlichkeit, aktive politische Partizipation, aktive Mithilfe zur Friedenssicherung, hohe berufliche Leistungen, Kreativität, Informieren über den neuesten Stand von Wissenschaft und Technik, gesund und leistungsfähig, große Reisen, angenehmes Leben ohne große Anstrengung, für andere da sein, aktiver Einsatz für menschenwürdige Gesellschaft, Leben genießen, größeren Besitz erwerben, nach christlichen Werten leben, stets den eigenen Vorteil im Auge behalten, aufregende Erlebnisse, dem Leben seinen Lauf lassen, soziale Mobilität, gute Freunde, Anpassen an das politische System ohne aufzufallen, Toleranz gegenüber politisch Andersdenkenden, zu den Reichen gehören, Patriotismus, irgendein Job, Hausbesitz); aktuelles persönliches Lebensmotto (offen).

Demographie: Geschlecht; Alter; derzeitiger Wohnsitz in Ostdeutschland, in Westdeutschland bzw. im Ausland; berufliche Stellung; Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Dauer der Partnerbeziehung; Kinder; Kinderzahl; Anzahl eigener Kinder im Haushalt; Höhe des persönlichen Nettoeinkommens; mindestens ein Großelternteil bzw. Elternteil Flüchtling oder Vertriebener aus ehemaligen deutschen Ostgebieten.

Zusätzlich verkodet wurde: ID; Befragungsmodus; Honorarverzicht zugunsten der Studie; Skalenwerte: Arbeitslosigkeit seit der Wende (höchster Wert aus Welle 26 bis 28; Gesamtdauaer der Arbeitslosigkeit (höchster Wert aus Welle 12 bis 28), Arbeitslosigkeit (max aus Welle 12 bis 28) gruppiert; G-Score, D-Score, Brief Resilient Coping Scale (BRCS), PHD Depressivität; PHQ Ängstlichkeit, ERI-HF-Overcommitment (Summenwert), ERI-HF-Subskalen Zuneigung vom Kind, Sozial / Gesellschaftliche Anerkennung, ideeler Lohn / Sinnhaftigkeit der Arbeit, Wertschätzung vom Partner, ERI-HF - Verausgabung (Summenwert), ERI-HF - Belohnung (Summenwert mit Partner / ohne Partner); Wahrgenommene Autonomie (PA) (Mittelwert), F-Sozu-6 (Mittelwert), Health promotion Subskalen; ERI-HF Effort-Reward-Ratio (mit Partner/ ohne Partner), ERI-HF Effort Reward Ratio.

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.