Forschungsdaten GESIS2019

Kriminalität in der modernen Stadt. Eine Längsschnittuntersuchung zur Delinquenz von jungen Menschen in Münster – Welle 1 (2000)

Abstract

Opferwerdung, selbstberichtete Delinquenz, Erziehungsstile, Konfliktverhalten, Kriminalitätseinstellungen, Lebens-, Freizeit- und Konsumstile

Themen: Lebenszufriedenheit; Freundesgruppe: Cliquenzugehörigkeit; Kontakthäufigkeit mit dieser Clique; Zusammensetzung der Clique nach Geschlecht und Nationalität; Charakterisierung der Clique (gemeinsamer Besuch von Kneipen, Diskotheken, Konzerten, verfeindete Gruppen, Gefühl der Akzeptanz nur innerhalb der Gruppe, Gewaltanwendung zur Durchsetzung von Interessen, gemeinsam Theater, Musik oder Zeitung, Prügelei mit anderen Gruppen, Lernen für die Schule, Respekt anderer Leute, Rumhängen, Alkoholkonsum, aus Spaß Verbotenes tun); Einstellung zu Ausländern (Skala); bevorzugte Gruppen wie z.B. Rapper bzw. keine bevorzugte Gruppe; präferierte Musikrichtung bzw. keine präferierte Musikrichtung; Freizeitstile: Dauer pro Tag für Fernsehen bzw. Videos gucken; kein Fernsehen bzw. Video; Lieblingssendungen (Filmgenre); Lieblingsfilm; Lesedauer pro Tag (Bücher und Zeitschriften); Lieblingsbuch; Lieblingszeitschriften; lese keine Bücher oder Zeitschriften; Spieldauer Computer und Konsole; Lieblingsspiele; spiele weder Computer noch Konsole; Freizeitaktivitäten.

Konsumstil: präferierte Kleidungsstücke oder Marken; Kleidung unwichtig; präferierter Laden für Kleidung.

Lebensstile (Drang nach neuen Erlebnissen, Freizeit wichtiger als Schule, keine Drecksarbeit für andere, Spaß und Konsum, tun wozu man Lust hat, irgendwie kommt man immer klar, Bildung sichert nicht mehr berufliche Zukunft, religiöse Vorstellungen spielen keine Rolle, Kunst und Kultur, Jobben, Chancen auf Wohlstand, Lebensziel erreichen durch Pflichterfüllung, politische und soziale Selbstverwirklichung im Beruf, Probleme in der Familie nicht nach außen tragen, Unterrichtsausfall egal, eigener Freundeskreis beider Partner in einer Beziehung, in der Schule nichts zu Schulden kommen lassen, stehe voll und ganz hinter dem Staat, gute Noten unwichtig, aufregendes Leben statt Sicherheit, Aussteigen aus der Gesellschaft, Unzufriedenheit aufgrund eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten, Bereitschaft zu Einschränkungen, nicht arbeiten mit genügend Geld, Verlassen auf eigenes Können, etc.).

Sicherheitsgefühl bei Dunkelheit im Wohnviertel hinsichtlich verschiedener Kriminalitätsformen (Verletzung im Straßenverkehr, Anpöbeln durch andere Jugendliche, Schläge, Einbruch in das Wohnhaus bzw. die Wohnung, Überfall und Raub, Tötung, sexuelle Belästigung bzw. Übergriffe sowie Vergewaltigung); Sicherheitsgefühl an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten (z.B. Schulweg, Bushaltestellen, tagsüber bzw. nach Einbruch der Dunkelheit im Bus, etc.); persönliches Vorsorgeverhalten zum Schutz vor Kriminalität (von Erwachsenen zur Schule bringen lassen, Waffe, zu bestimmten Zeiten nicht mit Bus oder Bahn fahren, Tränengas oder Gaspistole, Meiden bestimmter Straßen, Plätze oder Parks, bestimmten Menschen aus dem Weg gehen, Geld oder wertvolle Sachen zu Hause lassen, Schulschwänzen aufgrund Bedrohung, Meiden bestimmter Stadtteile, zu Hause bleiben, Handy um Hilfe zu holen).

Opfererfahrung: persönlich erlebte Viktimisierung in den letzten fünf Jahren bzw. in den letzten 12 Monaten; Häufigkeit der Opferwerdung seit Januar 1999 (Opferinzidenz); Angaben zur jeweiligen Kriminalitätsform (Raub, Körperverletzung mit bzw. ohne Waffe, sexuelle Belästigung); Anzeigehäufigkeit der jeweiligen Straftat; Angaben zum jeweiligen Tatort (zu Hause, in der Schule, anderswo in der Stadt, nicht in Münster) und den Tätern (Familienmitglied bzw. Verwandter, Bekannte, Freunde, Mitschüler, anderer Täter, Einzeltäter oder Tätergruppe, Geschlecht und Nationalität des Täters bzw. der Täter).

Selbstberichtete Delinquenz: Delinquentes Verhalten: Graffitis; Alter beim ersten Graffiti; Graffitis in den letzten 12 Monaten; Häufigkeit von Graffitis seit Januar 1999 (Täterinzidenz); Graffitis alleine oder in einer Gruppe; Angaben zum Tatort in Münster; Anzahl der Taten, von denen ein Lehrer bzw. die Polizei Kenntnis haben; Lehrer bzw. Polizei wissen von keiner der Taten; Anzeigender bei der Polizei beim letzten Mal; entsprechende Abfragen für weitere Kriminalitätsformen (Sachbeschädigung, Knacken von Automaten oder Münztelefon, Ladendiebstahl, Fahrraddiebstahl, Diebstahl eines Kfz, Aufbruch eines Kfz, Einbruch, Hehlerei, Körperverletzung mit bzw. ohne Waffe, Drogenkonsum, Drogenhandel); zusätzliche Angaben zur Person des Betroffenen (Geschlecht; Nationalität, Alter, Mitschüler) für Handtaschenraub, Raub und sonstige Diebstähle; Drogenkonsum: zusätzliche Angaben zum Einstiegsalter, zur Art der konsumierten Drogen, zum Anlass für den Drogenkonsum sowie zum Dealer (Geschlecht, Nationalität, Alter, Mitschüler); Drogenhandel (Dealen): zusätzliche Angaben zur Art der verkauften Drogen und zum Anlass für den Drogenhandel.

Alkoholkonsum: Alter des Befragten, als dieser zum ersten Mal betrunken war; Häufigkeit von übermäßigem Alkoholkonsum; Anlass für übermäßigen Alkoholkonsum; Alkoholkonsum überwiegend alleine oder in einer Gruppe.

Medikamentenkonsum: Art der konsumierten Medikamente; Alter beim ersten Medikamentenkonsum; Konsumhäufigkeit; Anlass für den Medikamentenkonsum; Medikamentenkonsum überwiegend alleine oder in einer Gruppe.

Hypothetische Gewaltbereitschaft: Grundsätzliche Bereitschaft zu verschiedenen kriminellen Handlungen (Schwarzfahren, Abziehen, Kaufhausdiebstahl, Körperverletzung gegen Ausländer, Kfz-Aufbruch, Drogenhandel, Drogenbeschaffen für den eigenen Konsum, Müll im Wald wegwerfen, betrunken Fahrradfahren, Gewalt gegen Asylbewerber in der Nachbarschaft, Gewalt gegen wehrlose Gegner); Einstellung zu Gewalt (Skala).

Konfliktverhalten: Konfliktverhalten bei Streit mit anderen Jugendlichen (z.B. Empathie, Vermeiden von Provokation, Hinzuziehen von Erwachsenen, Ausrasten, usw.); Konfliktverhalten bei Streit zwischen Klassenkameraden/innen (Raushalten, mit anderen reden, Aufforderung aufzuhören, alleine oder mit anderen dazwischen gehen, Lehrer benachrichtigen).

Soziales Netzwerk: Kontakthäufigkeit mit Vater/ Stiefvater, Mutter/ Stiefmutter, festem Freund/ fester Freundin, Geschwistern, Opa/ Oma, anderen Verwandten, Freunden, Bekannten, Nachbarn, Clique, Schulkameraden, Verein, politischer bzw. kirchlicher Gruppe.

Erziehung: Person(en), bei denen der Befragte überwiegend aufgewachsen ist (bzw. im Heim oder anderswo); Betreuungspersonen nachmittags nach der Schule; Erziehungsstile im Elternhaus bis zum Alter von 12 Jahren (Lob, in den Arm nehmen, beruhigen, erklären bei Fehlern, längeres Aufbleiben als Belohnung, Unterstützung bei Ärger mit anderen, Geschenke als Belohnung, Trösten, Unzufriedenheit mit Schulleistungen, Streit über Erziehung, Fernsehverbot, Hausarrest bzw. Taschengeldkürzung als Strafe, Schimpfen, Kommunikationsentzug als Strafe, mit Gegenstand geworfen, hartes Anpacken oder Stoßen, Ohrfeige, Schläge mit Gegenstand, Prügel bzw. Zusammenschlagen, Schläge mit Faust oder Tritte, Würgen, Körperverletzung mit Waffe).

Wohnumfeld: Stadtteil; wahrgenommene Probleme im Stadtteil (sich langweilende Jugendliche, heruntergekommene Gebäude, fliegende Händler, zerstörte Telefonzellen, Fehlen sozialer, kultureller und sportlicher Einrichtungen, Drogenabhängige, Betrunkene, beschmierte Hauswände, Autofahrer, zu viele Ausländer/Asylbewerber, Autowracks); Bewertung des Stadtteils in Bezug auf Treffpunkte für Jugendliche, Gelegenheiten, etwas zu unternehmen, Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, Freizeitheime und Diskotheken fest in der Hand bestimmter Gruppen oder Gangs, zu wenig Polizei und Sozialarbeiter); Normakzeptanz: Gründe gegen Straftaten (z.B. Ergreifungsrisiko, tut man einfach nicht, usw.).

Schule: Einstellung zur Schule und Charakterisierung der Schule, der Klasse und der Lehrer; Zeugnisnoten in ausgewählten Schulfächern; Klasse wiederholt; Häufigkeit von Schule schwänzen im letzten Jahr; Begleitung auf dem Schulweg; genutztes Verkehrsmittel für den Schulweg (zu Fuß, Fahrrad, Schulbus, ÖPNV, Mofa, Auto); von der Schule angebotene Aktivitäten, Projekte oder Arbeitsgruppen (Schülerpatenschaften, Klassengespräche Selbstbehauptungstraining, Seminar zum Thema Verhalten in Bedrohungssituationen, Drogenseminar außerhalb der Schule, Seminare zu den Themen Soziale Kompetenz und Sexualität, Gestaltungsmöglichkeiten für Klassenzimmer oder Schulhof (Lebensraum Schule), Förderkurse, Klassengespräche über Kriminalität, Drogen und Alkohol mit einem Lehrer bzw. mit einem Polizisten, Ausbildung zum Streitschlichter, Gespräche über das Verhältnis von Deutschen und Nichtdeutschen, Schüleraustausch, mehrtätige Klassenfahrten, Nachmittagsbetreuung, Hausaufgabenhilfe, zusätzliche Sportangebote, Kurse Deutsch für Ausländer, sonstige Gruppe, z.B. Musik, Theater, Naturwissenschaften); Teilnahme an diesen Angeboten; Bewertung der vorgenannten Angebote als Präventionsvorschläge für des Leben in der Schule; Bewertung Polizeiarbeit (Schulnote); Forderung nach ausgewählten Polizeimaßnahmen zur Sicherheit der Bürger (z.B. motorisierte Streifen, etc.).

Demographie: Alter; Geschlecht; in Deutschland geboren; Alter zum Zeitpunkt des Zuzugs nach Deutschland; Staatsangehörigkeit; Urbanisierungsgrad der Herkunftsregion der Eltern; Identifikation als Deutscher bzw. als Angehöriger des Herkunftslandes; zu Hause gesprochene Sprachen; Art der Wohnung; kein eigenes Zimmer; Anzahl der Geschwister im gemeinsamen Zimmer; Anzahl anderer Personen im gemeinsamen Zimmer; eigenes Zimmer; Anzahl der (Stief)Geschwister; berufliche Stellung von Vater und Mutter; zur Verfügung stehender Geldbetrag pro Monat; Taschengeld pro Monat; Geld reicht aus; Hauptausgaben pro Monat.

Zusätzlich verkodet wurde: Fragebogennummer; wie lange an dieser Schule; Jahrgang; Schulform; Klasse; Gewichtungsfaktoren.

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