Forschungsdaten GESIS2015

histat-Datenkompilation online: Gesundheitsausgaben in Deutschland bis 2012

Abstract

Die vorliegende Datenkompilation gibt anhand ausgewählter amtlicher Daten einen Überblick zur Entwicklung der Gesundheitsausgaben in der Bundesrepublik Deutschland. Das Gesundheitssystem in Deutschland ist unübersichtlich gestaltet, es setzt sich zusammen aus einzelnen Versorgungsbereichen bzw. Einrichtungen sowie unterschiedlichen Diensten. Beteiligt sind mehrere Leistungserbringer und Ausgabenträger. Um dennoch die Gesamtdimensionen der Ausgaben beziffern und strukturieren zu können, legt das Statistische Bundesamt regelmäßig eine Gesundheitsausgabenrechnung vor. Die Primärdaten werden im Rahmen einer Sonderaufbereitung aus einer Vielzahl vorhandener Einzelstatistikern und Einzelnachweise zusammengestellt. Die Entwicklung der Ausgaben für Gesundheit (ab dem Berichtsjahr 1970 in Form der alten Gesundheitsausgabenrechnung, ab dem Berichtsjahr 1992 in der neuen Form der GAR) sind von enormer wirtschaftlicher Bedeutung und die Strukturinformationen, welche über die einzelnen Ausgabenträger gewonnen werden, eine wichtige Entscheidungsvariable für die Beurteilung und Gestaltung der Gesundheitspolitik in Deutschland. Die Gesundheitsausgabenrechnung des Statistischen Bundesamts liefert differenzierte Daten zu den verschiedenen Trägern der Ausgaben sowie zur Verwendung der Mittel nach Leistungen und Leistungen erbringenden Einrichtungen. Es sind nicht nur die Ausgaben der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung, sondern u.a. die Ausgaben der privaten Haushalte, der Arbeitgeber und des Staates für Gesundheitsleistungen enthalten. Die Untergliederung der Gesundheitsausgaben nach der alten GA-Rechnung (Präsentation der Ergebnisse bis zum Berichtsjahr 1998) erfolgte nach Ausgabenträger, Leistungsarten und Ausgabenarten. Zu den Ausgabenarten zählen in der alter GAR auch die Einkommensleistungen (Leistungen zum Lebensunterhalt der Kranken, Berufs- oder Erwerbsunfähigen in Form von Kranken-, Verletzten- und Übergangsgeldern, vorzeitigen Renten bei Berufs- und Erwerbsunfähigkeit sowie durch die Entgeltfortzahlung bei Krankheit und Mutterschaft). Die neue GAR als Weiterentwicklung der alten GAR mit stärkerer Orientierung am System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (Ergebnisse für Deutschland ab dem Berichtsjahr 1992) hat demgegenüber vier Darstellungsdimensionen: Ausgabenträger, Ausgabenarten, Leistungsarten (neu definiert) und die neu hinzutretende Dimension der Einrichtungen. Die neue Ebene der Einrichtungen ermöglicht es, die Leistungserbringer in sieben verschiedene "Oberklassen" einzuteilen. Die Klassifikation der Leistungsarten wurde für die neue GAR weiterentwickelt und unterscheidet sich wesentlich von der Klassifikation der alten GAR. Die Leistungen werden konsequenter nach Gütern abgegrenzt. Die alte GAR war international nur schwer vergleichbar: Die neue GAR orientiert sich an den internationalen Erfordernissen und folgt dem so genannten "System of Health Accounts" - Konzept der OECD. Danach misst sie die Ausgaben für den letzten Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen des Gesundheitswesens sowie Investitionen in den stationären Gesundheitseinrichtungen. Die Gesundheitsausgaben umfassen sämtliche Güter und Leistungen mit den Zielen Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege sowie die Kosten von Verwaltung und Investitionen. Sie gibt jetzt Aufschluss darüber, wer was bezahlt und wo was produziert wird. Einkommensleistungen (in der alten GAR unter den Ausgabenarten subsumiert) wie z.B. Krankenhaustagegeld werden im Gegensatz zur alten GAR nun – wie international üblich – separat (nachrichtlich) ausgewiesen und zählen nicht mehr zu den Gesundheitsausgaben, sondern zum erweiterten Gesundheitsbereich. Die Ausgaben für Forschungs- und Ausbildungsleistungen sind ab dem Berichtsjahr 2004 nicht mehr in der Summe der Gesundheitsausgaben enthalten, sondern werden ebenfalls nur noch nachrichtlich ausgewiesen.

Die Entwicklung der Gesundheitsausgaben werden schließlich noch ins Verhältnis zur Entwicklung des Sozialproduktes, konkret des Bruttoinlandsproduktes gesetzt. Das BIP spiegelt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes wider (Wert aller produzierten Waren und Dienstleistungen einer Berichtsperiode, ohne Vorleistungen). Die Entwicklung dieser Kennziffer ist vor dem Hintergrund der Entwicklung der Gesundheitsausgaben insgesamt sowie des Bruttoinlandproduktes zu betrachten.



Datentabellen in HISTAT:
A. Ausgaben für Gesundheit, alte Methodik, von 1970 bis 1998
A.01 Ausgaben für Gesundheit nach Hauptleistungsarten, in Mill. DM, alte Methodik (1970-1998)
A.02 Ausgaben für Gesundheit nach Ausgabenträgern, in Mill. DM , alte Methodik (1970-1998)
A.03 Ausgaben für Gesundheit nach Leistungsarten, in Mill. DM, alte Methodik (1970-1998)
B. Neue Gesundheitsausgabenrechnung, ab 1992
B.01 Gesundheitsausgaben in Deutschland insgesamt nach Ausgabenträgern (1992-2013)
B.02 Gesundheitsausgaben in Deutschland nach Art der Leistung, in Mio. Euro (1992 - 2013)
B.03 Gesundheitsausgaben in Deutschland nach Einrichtungen, in Mio. Euro (1992 – 2013)
C. Kennziffern der Gesundheitsausgabenrechnung
C.01 Indikatoren für den Gesundheitsbereich, alte Methodik (1970-1998)
C.02 Gesundheitsausgaben in Mio. Euro, Anteil am BIP und je Einwohner (1970-2013)

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