Thesis1979

Bremische Handelsbeziehungen mit Australien von den Anfängen bis zum Beginn des 1. Weltkrieges

In: Veröffentlichungen aus dem Überseemuseum Bremen

In: Reihe C, Deutsche geographische Blätter 2

Abstract

Der Beginn der bremisch-australischen Handelsbeziehungen wurde in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts durch die Beförderung von Auswanderern eingeleitet. Dadurch wurde Australien für Bremen aber kein "zweites Amerika", die Masse der europäischen Australienauswanderer kam aus Großbritannien und wurde auf britischen Schiffen befördert. Bis zur Aufhebung der britischen Navigationsakte 1849 durften bremische Schiffe zudem von Australien keine Rückfracht nach Großbritannien als dem damals aufnahmefähigsten Rohstoffmarkt mitnehmen.Eine entscheidende Verbesserung trat erst ab Sommer 1886 ein, als der Norddeutsche Lloyd einen staatlich subventionierten Linienverkehr von Reichspostdampfern nach Australien aufnahm.Allerdings wurden die Erwartungen hinsichtlich der Ausfuhr deutscher Industrieerzeugnisse nicht vollständig erfüllt, die Handelsbilanz blieb bis 1914 unausgeglichen. Australien erschwerte auch nach seiner politischen Einigung durch Zollpräferenzen und eine protektionistische Schifffahrtspolitik weiterhin die nichtbritischen Einfuhren. Doch nahm durch seine Rohstoff- und Wollexporte Australien als Handelspartner Deutschlands eine zunehmend bedeutsamer werdende Rolle ein. Am Standort Bremen rangierte vor dem Ersten Weltkrieg der Australhandel schließlich wertmäßig nur knapp hinter dem Asienhandel und hatte eine weitaus größere Bedeutung als der Afrikahandel erlangen können. Im Ergebnis konnte sich der Bremen vor 1914 vor allem als Ausfuhrhafen und als bedeutendster deutscher Handelsplatz für Australwolle einen Namen machen.(Quelle: Verfasser).

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