Die Rote Kapelle: die Widerstandsgruppe im Dritten Reich und die Geschichte Helmut Roloffs
Über die von der Gestapo "Rote Kapelle " genannte Widerstandsbewegung um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen (dessen Briefe "Dieser Tod passt zu mir", herausgegeben von H. Coppi: BA 12/99) liegen von biografischen Studien abgesehen bisher keine umfassenden Darstellungen vor (Coppi/Danyel/Tuchel "Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus", 1994, ist hier offenbar nicht angezeigt worden). Das von damaligen Nazis und heutigen Neonazis der Gruppe angehängte Odium der Spionage für die Sowjetunion hat das Thema bis heute tabuisiert. Im Übrigen hatte die "Rote Kapelle" keine feste Organisation, sondern war eine Widerstandsgruppe von Einzelnen ohne Gruppenverband, die unterschiedliche politische Überzeugungen hatten, aber einig waren im Widerstand gegen das herrschende Regime. Der Autor, Maler und Filmemacher, Sohn eines der "Roten Kapelle" zugehörigen Berliner Musikers, berichtet an biografischen Beispielen von deren Tätigkeit, Haft und Tod: Eine beeindruckende Ehrenrettung. (2) (Friedrich Andrae)